Löwen-Fans in Augsburg angegriffen

MÜNCHEN - 1860-Block von 40 FCA-Anhängern gestürmt - der 1860-Fanbetreuer Axel Dubelowski glaubt: "Das war der Frust nach der Niederlage".
Für die Fußballer des TSV 1860 war der Trip nach Augsburg ein großer Erfolg, für deren Fans endete er mit unschönen Szenen. Denn wenige Minuten nach Spielende versuchten rund 40 Augsburger Fans, den Gästeblock zu stürmen. "Sie warfen mit Fahnenstöcken in den Löwen- Block und haben unseren Zaun gestürmt. Das wird wohl Frust nach der Niederlage gewesen sein", erklärte Löwen-Fanbetreuer Axel Dubelowski.
Insgesamt wurden 40 Fans, allsamt aus der Augsburger Anhängerschaft, in Gewahrsam genommen werden. Gegen einige wird wegen Körperverletzung und Beleidigungsdelikten ermittelt, im Polizeibericht ist von "fußballtypischen Vorkommnissen" die Rede.
Neben der Heimniederlage der Schwaben könnte es noch einen weiteren Grund für die FCA-Fans gegeben haben, den Block der Löwen- Anhänger zu attackieren. Laut einem Bericht der „Augsburger Allgemeine“ Sollen Löwenanhänger angeblich eine Augsburger Fahne gestohlen und „sie dann auf provozierende Art und Weise gezeigt“ haben.
"Entscheidend ist für mich, dass von uns keinerlei Aggression ausging", sagte Günter Krause, Leiter des Münchner Fanprojekts. „Wie ich gehört habe, haben sich die Augsburger schon vor Spielende auf den Weg gemacht, um zu uns rüberzukommen. Wir können aber von Glück sagen, dass das Unterstützungskommando (USK) der Polizei in dem Moment sehr schnell reagiert und die Ausschreitungen niedergeschlagen hat."
1860-Fanbetreuer Dubelowski bestätigt zwar das Eingreifen des USK, sieht in dessen Auftreten aber auch eine Provokation für das eigene Fanverhalten. Da in allen neuen Stadien sowieso viele Kontrollkameras installiert sind, kann Dubelowski es nicht verstehen, „wieso wir trotzdem noch von den Beamten gefilmt werden, das ergibt für mich keinen Sinn.“ Er habe das Gefühl, „dass wir Löwenfans stigmatisiert sind. Und das ist sehr enttäuschend.“
Marco Plein