Löwen: Ein Sieg für die Fans

Die Löwen gewinnen 1:0 in Dresden und beweisen, dass für sie „die Saison noch nicht vorbei“ ist. Nur an eine Sache stört Trainer Reiner Maurer.
von  Filippo Cataldo

Die Löwen gewinnen 1:0 in Dresden und beweisen, dass für sie „die Saison noch nicht vorbei“ ist. Trainer Reiner Maurer stört sich nur an der mangelnden Torausbeute seiner Schützlinge

München -  Eigentlich schade, dass die rund 400 Löwen-Fans, die per Sonderzug nach Dresden gereist waren, kurz nach dem Schlusspfiff schon wieder das Stadion verlassen mussten. Denn dieser Sieg der Löwen in Dresden hätte eine längere Feier verdient gehabt.

Auch wenn das nackte Ergebnis – der TSV 1860 gewann dank Benny Lauths Kopfballtreffer knapp mit 1:0 beim Aufsteiger – was anderes vermuten lässt: Die Löwen – und ihre Anhänger – gaben im ausverkauften Dresdner Glücksgas-Stadion (Coach Reiner Maurer: „ein echter Hexenkessel“) eine richtig ansprechende und erfrischende Vorstellung. Und sie verkürzten nach dem ersten Sieg nach zuletzt vier sieglosen Spielen den Rückstand auf Rang drei zumindest bis zum Wochenende auf sechs Zähler.
Natürlich hat nach diesem Sieg kein Verantwortlicher wieder begonnen, vom Aufstieg zu träumen. Vielmehr waren Coach Reiner Maurer und Sportchef Florian Hinterberger aber froh, dass die Spieler ihre Vorgaben vollumfänglich erfüllten. „Es geht darum, bis zum 34. Spieltag alles zu geben. Das sind wir unseren Fans schuldig. Die Fans sollen sehen, dass es mit den Löwen aufwärts geht“, hatte Maurer vor dem Spiel gefordert. Nach der munteren Partie, die 1860 bei normaler Chancenverwertung locker mit drei oder vier Toren Unterschied hätten gewinnen können, konstatierte dann Hinterberger zufrieden: „Wir haben gezeigt, dass die Saison für uns noch nicht beendet ist.“ Die Spieler hätten eine „leidenschaftliche Leistung“ gezeigt und „hochverdient" gewonnen. „Wir wollten uns unbedingt für die unschöne Niederlage im Hinspiel (2:4, die Red.) revanchieren. Das ist und gelungen.“

Tatsächlich bestürmten die Löwen am Freitag vom Anpfiff an das Tor von Dynamo-Torwart Benjamin Kirsten. Doch der Sohn des früheren Leverkusen-Knipsers Ulf hatte eine richtig guten Tag erwischt und hielt in Halbzeit eins Ball um Ball. So wie in der 36. Minute, als er Kevin Vollands Schuss noch zur Ecke klärte, oder wie in der 45. Minute, als Kirsten Valloris eigentlich sehr gut platzierten Kopfball mit einem Wahnsinns-Reflex irgendwie noch entschärfte. Und wenn Kirsten mal machtlos war, dann entschärften die Sechzger ihre Torchancen selbst. Wie in der 36. Minute Benny Lauth, der das Kunststück fertig brachte, den Ball aus einem Meter am Tor vorbeizuschlenzen. „Schade, dass wir in der ersten Halbzeit so viele Chancen liegen gelassen haben“, sagte Lauth. „Die Leistung hat mehr als gestimmt in der ersten Halbzeit, die Torausbeute leider überhaupt nicht“, konstatierte Maurer.

Für den zweiten Durchgang galt dann genau das Gegenteil. Während die Löwen sich gegen die nun kompakter stehenden Dresdner zunehmend schwer taten, machte Lauth per Kopf nach einem gut getimten langen Ball von Maximilian Nicu doch noch seinen neunten Saisontreffer. Das genügte, um einen nie gefährdeten Sieg klar zu machen.

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