Löwen: Die fantastischen Vier

Neunmal trafen sie bislang in dieser Saison: Halfar, Lauth, Aigner und Volland. Das Quartett ist der Garant für den Höhenflug der Löwen  
von  Marco Plein

Neunmal trafen sie bislang in dieser Saison: Halfar, Lauth, Aigner und Volland. Das Quartett ist der Garant für den Höhenflug der Löwen

München Daniel Halfar muss lachen, als er darauf angesprochen wird. Benny Lauth findet, es höre sich gar nicht so schlecht an. Und Kevin Volland hofft, dass es genauso weitergehen werde. Zusammen mit ihrem Teamkameraden Stefan Aigner haben die drei Löwen-Profis einen derart guten Saisonstart erlebt, dass allein diese vier nach vier Zweitligaspieltagen mehr Tore geschossen haben als jede andere Mannschaft in der Liga. Neun der insgesamt zwölf Löwentreffer dürfen die fantastischen Vier der Sechzger für sich behaupten, da kann die Ligakonkurrenz derzeit nur staunen.

„Ich war immer von der Qualität dieser Vier überzeugt“, sagt Löwen-Trainer Reiner Maurer und erklärt: „Daher war es vom ersten Tag an mein Ziel, eine eingespielte Offensive zu haben. Jetzt sieht man, dass wir vorne großes Potenzial mitbringen. Wir sind immer für ein Tor gut.“

Lauth traf bisher zwei Mal, Volland und Aigner ebenso, Halfar war bereits drei Mal erfolgreich: Bei all den offensiven Glücksgefühlen der vier Profis tun sie sich selbst schwer, den aktuellen Erfolg der Löwen zu beschreiben. Vor dem Spiel am Freitagabend bei Fortuna Düsseldorf sagte Halfar: „Uns muss klar sein, dass wir nicht immer so viele Tore schießen können. Das passiert nur, wenn man einen Lauf hat. Es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Aber so lange wir dieses große Selbstvertrauen haben, sollten wir das für uns nutzen.“

"Wir sind immer für ein Tor gut“

Am 18. Februar 2011 verloren die Löwen daheim 0:2 gegen Augsburg, doch seitdem haben sie in allen 16 Pflichtspielen mindestens ein Tor geschossen – und von den in diesem Zeitraum erzielten 39 Treffern gehen allein 28 auf das Konto von Volland (acht), Lauth (zehn), Halfar und Aigner (je fünf). „Wir wissen selbst ganz genau, dass wir auch dadurch immer gefährlicher werden, weil wir immer besser eingespielt sind“, sagt Lauth, „wir spielen jetzt saisonübergreifend immer genauso zusammen. Da ist es eigentlich die logische Konsequenz, dass man Tore schießt.“

Doch nicht nur das: Neben all den Treffern legen sich die Vier die Bälle mittlerweile in schöner Regelmäßigkeit gegenseitig selbst vor. Und somit sind allein sie auch in der Kategorie Assists derzeit besser als jeder Ligarivale: Von den zwölf Assists der Sechzger (Düsseldorf ist mit sieben zweitbestes Team) waren Lauth mit fünf und seine drei Kollegen mit je einem für insgesamt acht verantwortlich. Allein Lauth steckt mit seinem Wert zehn Zweitligisten in die Tasche.

Und das Geheimnis ihres derzeitigen Erfolgs ist mit vier Gründen ganz einfach zu erklären: Zum einen gewähren ihnen Trainer Maurer und die Defensivspieler so viel Freiheit, dass sie sich fast ausschließlich auf die Angriffe fokussieren können. Maurer ist mit seinen Offensivkräften auch nicht sonderlich streng und lässt ihnen schon mal den einen oder anderen Patzer durchgehen. Zweitens: Die Vier haben mittlerweile großes Vertrauen in den jeweils anderen aufgebaut – sowohl auf dem Platz als auch daneben, wo sie bestens miteinander auskommen. Aigner hatte am Freitag im AZ-Interview noch bekräftigt: „Wir haben eine klasse Truppe und viel Spaß zusammen. Wir sind extrem willig, verstehen uns alle gut und gehen oft zusammen essen.“

Und drittens hat jeder einzelne von ihnen durch die Erfolgsserie so großes Selbstvertrauen entwickelt, dass sie sich im Spiel auch Aktionen zutrauen, wie zum Beispiel Halfars Traum-Lupfer gegen Aue, die man sonst lieber sein lassen würde.

Viertens haben zumindest Lauth und Halfar langfristige Verträge bei 1860 unterschrieben, die ihnen Sicherheit und damit Sorglosigkeit garantieren. Auch Volland, der entweder im Winter oder kommenden Sommer nach Hoffenheim in die Bundesliga wechseln wird, sprach schon davon, glücklich zu sein, sich über seine Zukunft keine Sorgen machen zu müssen. Fehlt nur noch Aigner, dessen Vertrag bei 1860 nach dieser Saison ausläuft. Doch derzeit kann man sich kaum vorstellen, dass er nicht länger bleiben will.

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