Löwen: Die Aufstiegsfighter
Nach dem 1:0-Sieg bei Union Berlin hoffen die Löwen auf die Fortsetzung der Siegesserie. Und Maurer lobt: „Die Mannschaft zerreißt sich".
München - Über eine Stunde mussten sie im Bus auf ihn warten. Die Dopingprobe von Benny Lauth zog sich nach dem Spiel bei Union Berlin doch arg in die Länge. So kamen die Löwen am Samstag erst um fünf Uhr in der Früh an der Grünwalder Straße an. Die gute Laune konnte dadurch jedoch nach dem 1:0-Auswärtserfolg nicht getrübt werden. Vor allem deshalb, weil Trainer Reiner Maurer die Mannschaft über das ganze Wochenende von jeglichen Pflichten entbunden hatte. Zwei freie Tage, durchschnaufen.
Die Partie hat die Löwen am Freitagabend – mal wieder – an die körperliche Leistungsgrenze gebracht. „Man kann schon sagen, dass unser Kampfgeist überdurchschnittlich ist“, sagt Reiner Maurer. Tatsächlich: Die letzten Siege – nun schon unglaubliche fünf in Serie – waren stets vom hohen kämpferischen Einsatz geprägt. „Die Fans sehen“, so Maurer, „dass sich die Mannschaft Woche für Woche zerreißt.“
Der Anhang weiß dies tatsächlich sehr zu schätzen. Nach Abpfiff hallten unter anderem „Reiner Maurer“-Gesänge durch das Stadion. „Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern“, sagte der Löwen-Coach scherzhaft, um das Lob auf die Mannschaft zu lenken. Dann ernsthaft: „Es freut mich natürlich sehr, wie die Fans hinter uns stehen.“
Die Löwen haben sich nun zu regelrechten Aufstiegsfightern entwickelt. „Der Erfolg gibt uns recht“, sagt Matchwinner Stefan Aigner. „Das Ziel ist es jetzt, weiterhin Druck zu machen.“
Der entscheidende Treffer vom Offensivspieler an der Alten Försterei hat die Euphorie nochmals schlagartig erhöht. Die Löwen sind nun in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. „Es ist schön, dass wir jetzt kein Fernglas mehr brauchen, um die Konkurrenz zu sehen“, sagt Reiner Maurer. Zumal die Sechzger mit dem Nachholspiel bei Erzgebirge Aue (14. März) noch einen klaren Vorteil in der Hinterhand haben gegenüber den Mitkonkurrenten. „Das Umfeld ist jetzt sehr euphorisch. Das haben wir uns gewünscht und ist natürlich eine schöne Sache“, sagt Maurer.
Das Erfolgsrezept des Löwen-Trainers: Die riesige mannschaftliche Geschlossenheit. „Jeder arbeitet für Jeden“, erkennt Sportchef Florian Hinterberger. Maurer: „Wir schauen bei unseren Spielern vor allem auf ihren Charakter. Dieser war bei unseren letzten Zugängen und Trennungen ein wichtiger Gesichtspunkt und ist ganz entscheidend für den Mannschaftsgeist“, erklärt er und meint: „Die Mannschaft hält zusammen und hat derzeit eine sehr gute Laune.“ Stefan Aigner kann dies nur bestätigen. „Unser Mannschaftsgeist ist perfekt.“ Daran habe, so Aigner, der Trainer einen sehr großen Anteil. „Er stellt uns einfach super ein“, erklärt der 24-Jährige.
Ein Beispiel für den erstaunlichen Teamgeist: Sobald ein Spieler seinen Geburtstag feiert, wird im „La Grappa“, dem Haidhauser Restaurant von Abwehrspieler Necat Aygün, Pizza bestellt, welche die Mannschaft nach dem Training dann gemeinsam in der Kabine isst. Manchmal sitzen sie noch bis lange nach Trainingsschluss zusammen.
Reiner Maurer möchte diese Harmonie nutzen. „Jetzt müssen wir sehen, dass wir diesen Kampfgeist in die nächsten Wochen mitnehmen.“
