Löwen: Der Tag der Vorentscheidung

München - Es ist die Woche der Entscheidung. Der heutige Dienstag ist der Tag der Vorentscheidung. Wenn um 18 Uhr der Aufsichtsrat des TSV 1860 an der Grünwalder Straße zusammentrifft, unterhalten sich die Entscheidungsträger um Otto Steiner wohl ein letztes Mal über die Zusammensetzung des zukünftigen Löwen-Präsidiums.
Nachdem Aufsichtsrats-Boss Steiner bereits nach der Rückkehr aus Abu Dhabi und dem Besuch bei Löwen-Investor Hasan Ismaik verkündet hatte, dass er nicht als Präsident zur Verfügung steht und auch die Aufsichtsräte Siegfried Schneider und Christian Waggershauser nicht für das Amt kandidieren wollen, bleibt wohl alles beim Alten.
Heißt: Dieter Schneider soll als Präsident in eine zweite Amtszeit gehen. Unterstützt von den Vize-Präsidenten Franz Maget und Wolfgang Hauner.
Bei der finalen Sitzung am Dienstag werden diese Posten noch einmal besprochen. Und sicher auch, welche Strategie die Löwen in den kommenden beiden Jahren verfolgen werden. Bis spätestens Freitag – diese Frist haben sich die Löwen selbst auferlegt – soll das Präsidium offiziell vorgeschlagen werden. Die AZ klärt vor dem Treffen am Dienstag die wichtigsten Fragen:
Gibt es Alternativen zu Schneider? Nach derzeitigem Stand sind der 66-Jährige und seine Mitstreiter alternativlos. Das dürfte Investor Hasan Ismaik nicht gefallen. Immer wieder hatte der Mann aus Abu Dhabi betont, dass er Schneider nicht weiter als Präsident sehen will. Weil aber immer noch nicht klar ist, wieviel Geld der Investor wirklich bereitstellen will, können sich die Löwen-Macher nicht nur auf den Willen des Mannes aus Fernost einlassen.
Will Schneider überhaupt weitermachen? Nach all den Querelen der vergangenen Wochen und der Missachtung durch Hasan Ismaik hat Schneider an Ansehen verloren. Dennoch scheint der Dachauer Unternehmer für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen – wenn sich der Aufsichtsrat geschlossen hinter Schneider, Maget und Hauner stellt. Ob sich das Gremium, bestehend aus Otto Steiner, Klaus Hagl, Klaus Leipold, Hep Monatzeder, Siegfried Schneider, Robert von Bennigsen, Christian Waggershauser und Beatrix Zurek, dazu entschließt, entscheidet sich heute.
Wie geht es nach dem 8. März weiter? Die nächste Etappe ist die Delegiertenversammlung, dann folgt die Mitgliederversammlung, auf der das Präsidium offiziell gewählt wird. Weil aber noch nicht einmal die Einladung für die Delegiertenversammlung verschickt wurde, fällt die Entscheidung nicht vor Mai. Das hatte Steiner bereits bei einem Treffen im Januar angekündigt. Überhaupt muss zunächst das Delegiertensystem abgeschafft werden, ehe der Verein zur Mitgliederversammlung einladen kann.