Löwen-Bubis: Stammplätze futsch!
MÜNCHEN Sie sind so etwas wie seine Ziehkinder. Drei Jahre lang betreute Alexander Schmidt den 1992er-Jahrgang um Stefan Wannenwetsch, Markus Ziereis und Bobby Wood in der Löwen-Jugend. Er zog sie hoch in die U 21, auch nach seinem Amtsantritt bei den Profis im November nahm er sie mit und ließ sie – genauso wie Basti Maier und den zwei Jahre älteren Christopher Schindler – spielen.
Doch jetzt müssen sie sich, so scheint es, wieder hinten anstellen. Gut möglich, dass keiner aus der jungen Löwen-Garde beim Rückrundenauftakt gegen Kaiserslautern am 4. Februar in der Startelf stehen wird.
Das Ende des Jugendstils bei 1860?
Symptomatisch war eine Szene nach der unnötigen 1:2-Pleite gegen Dresden im Trainingslager. Vollmann hatte im Mittelfeld recht leichtfertig einen Ball verloren, Dresden hatte daraufhin den Siegtreffer erzielen können. Schmidt daraufhin: „Wenn ich die jungen Spieler einwechsle, dann erwarte ich zumindest, dass sie in jeden Zweikampf gehen und den Ball behaupten. Diese Gegentore ärgern mich.” Auch die Verantwortlichen für das 1:1 beim letzten Hinrundenspieltag gegen Dresden hatte Schmidt bei den jüngeren Spielern im Kader ausgemacht. „Man darf nicht vergessen, dass ich gegen Dresden ohne Benny Lauth und mit zwei Fast-Noch-Jugendspielern im Sturm spielen musste. Von Bobby Wood und Markus Ziereis kann man aber gar nicht erwarten, dass sie uns zum Aufstieg schießen.” Und so vertraut Schmidt für die Mission Platz drei doch lieber den arrivierten Kräften. „Die erfahreneren Spieler sind jetzt wieder richtig fit”, sagt Schmidt. Die mangelnde Kondition sei der Hauptgrund gewesen, wieso sich Guillermo Vallori, Grigoris Makos, Dominik Stahl, Kai Bülow und Co nach Schmidts Amtsantritt sogar teilweise auf der Tribüne wiedergefunden hatten.
„Ich habe nie verstanden, wieso sie nicht ganz auf der Höhe waren. Reiner Maurer war doch eigentlich immer sehr fleißig im Training”, sagt Schmidt. Doch nun seien die Erfahreneren wieder auf der Höhe, die Jüngeren müssen sich hinten anstellen.
Die AZ zeigt, wer seinen Platz an wen verloren hat:
Stefan Wannenwetsch: Der 20-jährige Mittelfeldspieler war die Entdeckung derHinrunde, fiel im Winter in ein Formloch. An Daniel Bierofka kommt er im Mittelfeld nicht vorbei, um den defensiveren Part rangeln sich Dominik Stahl und Grigoris Makos. Schmidt: „Ihn kann ich blind bringen, aber momentan sehe ich andere vor ihm.”
Christopher Schindler: Der Innenverteidiger (22) gilt neben Wannenwetsch als absoluter Lieblingsspieler des Trainers. Dennoch hat er seinen Platz an Guillermo Vallori (30) verloren. Schmidt: „Das tut mir ein bisschen weh, aber von Gui halte ich einfach sehr, sehr viel. Er ist wieder der alte, scheint sein kleines Tief überwunden zu haben, also spielt er.”
Basti Maier: „Man darf nicht vergessen, dass er noch ein Jahr jünger ist als Wanne und Co”, sagt Schmidt, „im Training macht er großartige Dinge, aber er schafft es noch nicht, seine Fähigkeiten auch ins Spiel zu übertragen.” Maiers Zeit werde noch kommen, aber vorerst soll er wie Stürmer Markus Ziereis Spielpraxis sammeln bei der U 21.
Bobby Wood: Konnte als einziger Youngster im Trainingslager überzeugen. Der Hawaiianer kann auf den Flügeln und im Sturm spielen, präsentierte sich im Training als äußerst torgefährlich. Dürfte der erste Einwechselspieler sein.