Löwen auf Test-Tour: Valloris offene Rechnung

Für den 1860-Verteidiger Guillermo Vallori ist der Trip in die Schweiz auch eine Reise in die Vergangenheit. Bei Grasshopper, dem nächsten 1860-Gegner, ekelte man ihn weg
Marco Plein |
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Löwe Guillermo Vallori
Sampics Löwe Guillermo Vallori

MÜNCHEN Her mit dem Happy End! Wenn Guillermo Vallori mit den Löwen am Donnerstag nach Zürich reist, ist das für den spanischen Verteidiger auch ein Trip in seine eigene Vergangenheit. Und in eine Zeit, an die er nicht gerne zurückdenkt. Fast vier Jahre hat der 30-Jährige in Zürich bei den Grasshoppers gespielt, nun geht es gegen die alten Kameraden. „Es ist wie im Film. Es war alles gut, alles in Ordnung. Aber das Ende war schlimm, eine echte Katastrophe. Und ich habe noch nie in meinem Leben einen Film gesehen, den gut bewertet wurde, obwohl er kein gutes Ende hat“, sagt Vallori.

Ein Satz, der nicht nur erahnen lässt, dass Vallori noch eine Rechnung offen hat mit Grasshopper. Der Mann, der so überragend bei den 1860 eingeschlagen hat und schon nach einem halben Jahr fast nicht mehr wegzudenken ist, will seinem einstigen Klub nun beweisen, wie falsch es war, ihn einst links liegen gelassen zu haben. „Es geht mir nicht um Rache, ich habe auch keine Feinde. Aber ich wurde schlecht behandelt. Es gab viele schlechte Gefühle. Das Ganze wird jetzt wieder hochkommen, wenn ich in Zürich spiele“, sagt Vallori.

Und während man ihn so sprechen hört, vermag man sich kaum vorzustellen, was er erst sagen würde, wäre Ciriaco Sforza, sein einstiger Trainer bei Grasshopper, noch immer im Amt. Der Schweizer, einst auch beim FC Bayern aktiv, nahm Vallori im Herbst letzten Jahres bei einer 1:2-Pleite in Luzern in der Nachspielzeit vom Feld und ließ ihn danach keine Sekunde mehr spielen. Und das, obwohl Vallori bei Grasshopper als Fanliebling galt und sich, wie er selbst sagt, „über immer mehr spanische Flaggen auf der Tribüne“ freute. In seinem dritten von vier Jahren war der Spanier sogar Kapitän, und nach einer Auswärtspleite in der Rückrunde, die den Verein in akute Abstiegsnöte brachte, griff er sich ein Megafon und besänftigte die aufgebrachten Fans. „Ich konnte kaum Deutsch, aber ich habe mich so sehr mit Grasshopper identifiziert, dass ich für alles bereit war“, erzählt er. Doch ein paar Monate später stand er auf der Abschussliste, „und am Tag vor der Winterpause haben sie mir dann gesagt, dass sie nicht mehr auf mich bauen, einfach so. Weihnachten war dann im Eimer, das war ein Schlag ins Gesicht.“ Aber heute sagt Vallori: „Für mich war das wohl Schicksal, durch meinen Wechsel zu 1860 ist alles besser geworden für mich. Hier läuft es perfekt. Und Sforza ist nicht mehr Trainer in Zürich, jeder bekommt das, was er verdient.“

Für die Löwen ist das Spiel in Zürich der Auftakt zu einer Woche mit drei ersten Bewährungsproben in der Vorbereitung. Am Samstag spielen sie dann bei Young Boys Bern, am Donnerstag kommender Woche nach der Heimkehr aus der Schweiz gegen den MSV Duisburg. Trainer Reiner Maurer verdeutlicht: „Die Gegner werden jetzt hochkarätiger, da sind wir gefordert. Die Vorbereitung wird jetzt intensiver."

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