Löwe Stahl: der blaue Reinbeißer

Löwen-Profi Dominik Stahl überzeugt beim Heimsieg gegen Ingolstadt und verschafft sich eine gute Ausgangslage für die neue Saison
von  Marco Plein
Torjubel: 1860-Profi Dominik Stahl
Torjubel: 1860-Profi Dominik Stahl © sampics/AK

Löwen-Profi Dominik Stahl überzeugt beim Heimsieg gegen Ingolstadt und verschafft sich eine gute Ausgangslage für die neue Saison

München - Den Mann des Tages gibt’s bei den Löwen in voller Farbe. Ein paar Minuten nach Abpfiff präsentiert ein Sponsor den Spieler des Spiels – und weil der Werbepartner ein Druckerhersteller ist, gibt’s für den besten Sechzger des Tages einen Farbdrucker als Preis. Dominik Stahl bekam Ende letzter Saison schon mal einen, der steht heute im Büro seines Vaters. Nun, nach dem 4:1 gegen Ingolstadt, gab es wieder einen – „ich hätte eher einen Scanner gebrauchen können“, sagte der 23-Jährige, „aber auch so habe ich bald ein ganzes Büro beisammen.“

Wer weiß, wie viele Drucker sich bei ihm schon gestapelt hätten, wäre Stahl in den vergangenen Jahren dieses ständige Rein und Raus erspart geblieben. Mal war er wochenlang Stammspieler, mal wochenlang Bankdrücker – jetzt gehört der bissige Mittelfeldkämpfer wieder zur ersten Wahl, und darüber sagte er am Samstag, nachdem ihm sein erstes Saisontor und der vierte Profitreffer der Karriere gelungen war: „Ich habe mich nie aufgegeben, sondern immer wieder reingebissen. Schön, dass ich mich dafür mit dem Tor belohnt habe.“ Auch Trainer Reiner Maurer lobte den blauen Reinbeißer: „Dominik lässt sich nicht hängen. Er ist einer, auf den man sich immer verlassen kann.“

Wenn man dem Vorzeigeprofi überhaupt was vorwerfen kann, dann ist es mangelnder Mut zum Offensivspiel. Und genau diesen Makel will der frühere Hoffenheimer künftig ablegen. Nach seinem wuchtigen Tor aus der Distanz versprach er nun: „Es ist ja nicht so, dass ich es nicht kann. Also werde ich wohl in Zukunft öfter mal draufhalten müssen. Es lohnt sich.“ Und zwar für seinen Druckerkonsum, sein Selbstvertrauen – und das Ansehen seiner Bosse. Denn nicht zu Unrecht lobte Sportchef Florian Hinterberger: „Nach vorne machen wir immer Tore. Aber wir brauchen die richtige Balance. So wie Dominik gerade spielt, macht er Werbung für sich für die neue Saison.“ 

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