Löwe Ludwig: Das perfekte Ende
MÜNCHEN - Für 1860-Profi Alexander Ludwig ist die Hinrunde beendet, beim finalen Heimspiel des Jahres gegen Paderborn fehlt er gelbgesperrt. Und daher war er umso glücklicher, sich mit einem Last-Minute-Tor in Ingolstadt einen versöhnlichen Jahresabschluss beschert zu haben.
Die Wut musste raus. Es hatte sich einiges angestaut in Alexander Ludwig. Da war dieses wenn überhaupt nur mäßige Spiel von ihm und den Löwen beim FC Ingolstadt, da war der Rückstand nach einer Stunde Spielzeit. Da war der Freistoß kurz vor Schluss, den Ludwig an die Latte zirkelte, obwohl die Ingolstädter Mauer viel zu nah bei ihm gestanden hatte. Doch dann kam die 90. Minute. Wieder Freistoß, wieder Ludwig. „Ich habe meine ganze Wut in diesen Schuss gelegt“, sagte Ludwig später. Mit Erfolg, denn er traf zum 1:1 und rettete den Löwen damit einen Punkt.
Und damit bescherte sich der Thüringer selbst einen versöhnlichen Abschluss einer Hinrunde mit zwei unterschiedlichen Gesichtern. Zwar hatte sich der 26-Jährige in der Vorbereitung noch über regelmäßige Einsätze und sein Elfmetertor im Jubiläumsspiel gegen Borussia Dortmund im Grünwalder Stadion Freude dürfen; doch dann kam Djordje Rakic zu den Sechzgern, Trainer Reiner Maurer vertraute fortan zwei echten Stürmer, und für Ludwig gab es auf einmal keinen Platz mehr.
In den ersten neun Ligaspielen wurde Ludwig dann auch nur fünf Mal eingewechselt und musste einige Spiele verletzungsbedingt ganz absagen. Doch weil Rakic schwächelte, stellte Maurer am zehnten Spieltag sein System um und ließ nun Ludwig als zentralen offensiven Mittelfeldspieler (bzw. hängende Spitze) spielen.
Auch wenn der 26-Jährige nicht immer ganz zufrieden mit sich war, immerhin brachte er seine Stärken, präzise und scharfe Freistöße sowie genaue Pässe, konsequent in die Spiele ein. Mit nun vier Toren ist er in der internen Bestenliste schon auf Rang zwei geklettert und konkurriert dort mit Rakic; doch trotz seines perfekten Endes mit dem Last-Minute-Tor gegen Ingolstadt und des für ihn positiven zweiten Teil der Hinrunde sagt Ludwig mit Blick auf das kommende Jahr: „Es gibt noch Luft nach oben.“
mpl