Löwe Hinterberger: Sein Aufstiegs-Hunger!
München - Florian Hinterberger zieht sich sein Jacket aus, wirft es schwungvoll über den vor ihm stehenden Stuhl, macht dann den obersten Knopf seines weißen Hemdes auf und setzt sich schließlich ganz gemütlich an den Tisch. Mittagspause. Kurz durchpusten, wieder Kraft tanken.
Das macht der Löwen-Sportchef in München am liebsten in seinem Stammcafé Zoozie’z direkt an der Wittelsbacherbrücke. Doch warum ausgerechnet dort? Hinterberger kann sich noch ganz genau erinnern, als er das erste Mal dort war. „Anfang der achtziger Jahre war das, damals noch als Jungspund”, sagt der Sportchef. „Ich habe damals einen alten Schulfreund hier in München besucht, der direkt nebenan am Baldeplatz wohnte – und der ist gleich mit mir hier in dieses Café. Seitdem komme ich regelmäßig her”, sagt Hinterberger. Also schon seit dreißig Jahren. „Im Prinzip im Zehn-Jahres-Rhythmus. Erst mit meinem alten Schulfreund Anfang der Achtziger, dann zwischen 1990 und 1992 mit meinen ganzen Teamkollegen, als ich Spieler der Löwen war, dann während meiner Zeit als Amateurtrainer des TSV 1860 von 2001 bis 2003 und jetzt schon wieder, seit ich 2011 Sportchef wurde – es zieht mich einfach nach wie vor regelmäßig in dieses eine Café”, sagt Hinterberger.
Als der 54-Jährige das erzählt, muss er selbst laut lachen. „Am liebsten komme ich übrigens donnerstags zum Mittagstisch – dann gibt’s nämlich Schweinebraten.” Er hat Aufstiegs-Hunger! Dieses Mal gibt sich Hinterberger („Wir wollen um den Aufstieg mitspielen”) aber auch mit einem Wiener Schnitzel und Pommes zufrieden. „Ich mag einfach das Ambiente hier. Die Bedienungen sind sehr nett, das Publikum gemischt. Das Zoozie’z hat sich in den vergangenen Jahren nicht groß verändert – es ist einfach das Zoozie’z geblieben, wie ich es vor gut dreißig Jahren kennengelernt habe. Es ist eine Kneipe mit Konstanz – und genau das finde ich toll”, sagt Hinterberger, der sich hier oft mit seinem ehemaligen Mitspieler und jetzigen Fanshop-Chef Roland „Magic” Kneißl zum Essen oder Kaffee trinken trifft.
„Ich kann aber auch gut alleine hier sein. Dann komme ich zwischen zwei Terminen ins Zoozie’z, schalte mal für einen kurzen Moment ab und tanke so Kraft, für den weiteren Tagesverlauf”, erklärt der Sportchef, der allerdings auch schon harte Verhandlungen in seinem Lieblingscafé geführt hat. „Oh ja”, sagt Hinterberger, „es ist schon vorgekommen, dass ich mich auch mit Spielerberatern hier getroffen habe – aber das ist dann doch eher die Seltenheit.” Klar, eigentlich will Hinterberger im Zoozie’z abschalten. Die Löwen mal Löwen sein lassen, das Handy ausschalten – und sich lieber dem Schweinebraten widmen. Oder halt dem Wiener Schnitzel.
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