Lob für den Coach: "Das war Alex' Sieg"

1860-Trainer Alexander Schmidt hat sich mit dem gelungenen Saisonstart Kredit erarbeitet bei den Bossen. „Da wächst gerade etwas zusammen. Ich bin begeistert”, sagt Präsident Gerhard Mayrhofer
von  Filippo Cataldo
Ex-Trainer Alexander Schmidt.
Ex-Trainer Alexander Schmidt. © Sampics/Augenklick

1860-Trainer Alexander Schmidt hat sich mit dem gelungenen Saisonstart Kredit erarbeitet bei den Bossen.„Da wächst gerade etwas zusammen. Ich bin begeistert”, sagt Präsident Gerhard Mayrhofer

München - „The trend is your friend” heißt es an der Börse. Doch recht freundlich ist der Trend gerade auch für 1860-Coach Alexander Schmidt. wettbewerbsübergreifend drei Last-Minute-Erfolge hintereinander, Platz vier nach drei Zweitliga-Spieltagen und eine Mannschaft, die vor Selbstvertrauen nur zu so zu strotzen scheint.

Schmidt hat sich Kredit erarbeitet in dieser Frühphase der Saison. Der Trainer, vom Anhang ohnehin eher argwöhnisch betrachtet, war auch von den Klub-Oberen nicht unkritisch gesehen worden in der Vorbereitung. Zu nervös, zu aktionistisch wirkte Schmidt bisweilen. Präsident Gerhard Mayrhofer fand Schmidts Alleingang und seine Moderation bei der Degradierung von Benny Lauth als „ziemlich unglücklich”.

Doch nach dem Sieg in Düsseldorf sagt Mayrhofer nun: „Das war Alex’ Sieg.” Dem Präsidenten gefällt vor allem der unbedingte Siegeswille der Mannschaft. „Da wächst gerade etwas zusammen. Ich bin begeistert von dieser Mannschaft”, sagt Mayrhofer.

Von richtiger Begeisterung ist bei Sportchef Florian Hinterberger noch nicht viel zu spüren. „Wir sind erst am Anfang eines sehr steinigen Weges”, sagt er. Auch Lobes-Arien über den Trainer kommen ihm nicht über die Lippen, er sagt lieber: „Alex arbeitet sehr hart. Das ist mir allemal lieber als einer, der seine Föhnwelle spazieren trägt und jeden Tag einen guten Spruch parat hat.” Er sehe „viele gute Sachen”.

Auch wenn spielerisch längst noch nicht alles optimal läuft, scheint Schmidt tatsächlich ein paar richtige Stellschrauben gedreht zu haben.

Kondition und Einstellung: „Wir sind in der zweiten Halbzeit stärker als der Gegner”, sagt Kapitän Guillermo Vallori. Die lange Vorbereitung – die Löwen waren als erste Profimannschaft ins Training eingestiegen – scheint sich gelohnt zu haben. Schmidt lobt auch den Zusammenhalt in der Mannschaft: „Die Teambuilding-Maßnahmen (in der Vorbereitung war man unter anderem Wasserski-Fahren, d. Red.) greifen.”

Richtige Wechsel, starke Bank: Der für Benny Lauth eingewechselte Marin Tomasov sorgte für Belebung in Düsseldorf, erzielte den Siegtreffer. Stefan Wannenwetsch em-pfahl sich durch starke Trainingsleistungen und ersetzte den verletzten Dominik Stahl adäquat. Als Schmidt in der ersten Halbzeit merkte, dass Düsseldorf über die Flügel zu viel Druck machte, ließ er die Außenverteidiger Grzegorz Wojtkowiak und Christopher Schindler die Seiten wechseln – mit Erfolg. „Ich wollte ausprobieren, ob sie die Sache so besser in den Griff kriegen”, sagt Schmidt. „Die Mannschaft ist fit, der Trainer hat richtig ausgewechselt, Chapeau”, sagt Mayrhofer. „Die Umstellung war klug. Das ist Trainerarbeit”, lobt Hinterberger.

Unentschieden verboten! Letzte Saison waren die Löwen mit 13 Unentschieden die Remis-Könige der Liga. Heute sagt Schmidt: „Wenn ich auswechsle und es steht Unentschieden, dann immer mit vollem Risiko. Unentschieden helfen keinem was. Das hab ich der Mannschaft immer wieder gesagt.” Schmidts Ziel: „18 Siege! Die reichen für den Aufstieg”, sagt er. 

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