Lienen: Wir müssen Spieler verkaufen!

Der 1860-Trainer: „Wenn kein Geld da ist, ist das die einzige Lösung – oder nicht?“
MÜNCHEN Gut zwei Stunden ist Ewald Lienen am Montag in den Isarauen gelaufen. Den Ärger über das 0:2 am Sonntag in Düsseldorf hatte sich Lienen aber nicht aus den Lungen blasen können. „Uns fehlen in solchen Spielen die letzten 15 Prozent an Biss und Aggressivität“, sagte Lienen. „Fußballerisch sind die anderen ja nicht besser als wir, aber wir spielen einfach zu naiv. Wo die anderen unsere Angriffe durch Fouls unterbrechen, laufen wir nur lieb und nett nebenher.“ Lienen fordert: „Daraus müssen wir lernen und es nächste Saison besser machen.“ Dann soll es ja mit dem Aufstieg klappen.
Allerdings mit anderem Personal! Zum ersten Mal gab mit Lienen nun ein 1860-Verantwortlicher zu, dass am Ende der Saison Profis abgegeben werden. „Wir müssen Spieler verkaufen. Wenn kein Geld da ist, ist das die einzige Lösung, oder nicht?“, sagte Lienen. Damit müsste er leben.
Droht also auch für die nächste Saison ein radikaler Umbau und ein damit verbundener langer Aufbauprozess? Lienen: „Es wird auf keinen Fall einen Ausverkauf geben. Wir werden Spieler sicher nicht unter Wert abgeben. Es sind ja einige gute Junge bei uns im Kader. Es steht einiges im Schaufenster, aber es wird nicht alles gekauft, was im Schaufenster steht. Sonst wären die Geschäfte ja leer.“ Aber: „Jeder Spieler, der geht, muss ersetzt werden. Entweder durch ablösefreie und motivierte Spieler oder durch Leihgeschäfte.“
Filippo Cataldo