Lienen droht den Versagern: „Wir haben einen breiten Kader“
Der 1860-Coach Ewald Lienen poltert nach dem Flop – und überlegt offenbar, seine Stammelf zu verändern.
MÜNCHEN Das Adrenalin strömte noch durch seinen Körper, als Ewald Lienen wenige Minuten nach dem Schlusspfiff vom DSF um eine Analyse des Desasters gebeten wurde.
Trainer hassen diese Situationen, wenn sie sich, noch angespannt von der 90 Minuten emotionaler Berg- und Talfahrt, erklären sollen. Weil sie dann meistens genau das sagen, was sie denken. Und was Lienen nach diesem 1:3 gegen den KSC über seine Spieler dachte, war nichts Gutes.
„Wir rennen blind nach vorne, attackieren den Gegner nicht, sind undiszipliniert“, sagte er, „das sind Dinge, die wir schon mehrfach gesehen haben und heute sind wir bestraft worden.“ Und dann drohte der emotionale Coach, der in von den fünf Zweitligaspielen, bei denen er die Löwen betreute, saisonübergreifend drei verloren hat, seinen Versagern: „Wir werden unsere Lehren aus diesem Spiel ziehen. Wir haben einen breiten Kader.“ Sprich: Beim nächsten Spiel in Ahlen am Freitag könnte die Löwen-Mannschaft ganz anders aussehen als gestern. Denn Lienen reicht es langsam mit den immer gleichen Fehlern seiner Spieler. „Ich war auch schon nach dem Sieg gegen Koblenz unzufrieden mit unserem Spiel“, moserte der 55-Jährige, „auch da war es defensiv fürchterlich von uns.“
Immerhin, bei seinen Spielern scheint die Warnung angekommen zu sein. „Wir haben zu viele Räume offen gelassen, wir haben nicht zugehört. Wir standen sehr weit auseinander, sind viele unnötige Wege gelaufen. Wir müssen als Mannschaft funktionieren. Das Ergebnis zeigt, dass wir dieses Mal nicht funktioniert haben wir“, sagte Gabor Kiraly selbstkritisch. Und der Keeper warnte: „Wir müssen das jetzt begreifen und nicht erst am zehnten Spieltag.“
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