Liendl: "Standards können eine Waffe für uns sein"
München - Er ist wegen seiner Standards eine der wichtigsten Stützen der Löwen im Abstiegskampf: Michael Liendl.
Der 30-jährige Österreicher wechselte zu Beginn dieser Saison von Fortuna Düsseldorf zum TSV 1860. Der Vertrag des Spielmachers läuft bis 2017. In der Hinrunde lief es weder bei Liendl, noch bei den Standards bei Sechzig. Nach der Winterpause hat sich das geändert - hauptsächlich dank Liendl.
Auch beim anstehenden Auswärts-Auftritt am Sonntag (13.30 Uhr, AZ-Liveticker) beim Karslruher SC möchte er dies wieder unter Beweis stellen. Der Standard-Experte im AZ-Interview.
AZ: Herr Liendl, sie haben unter der Woche eine Extraschicht eingelegt: Freistoßtraining von der Strafraumgrenze. Sind die Klingen geschärft?
MICHAEL LIENDL: Ich denke schon. Man muss das immer wieder ein bisschen trainieren. Und es macht ja auch Spaß, den Ball auf die Kiste zu hauen.
Liendl-Standards sind bei vier Assists nach ruhenden Bällen in den letzten sechs Spielen ja auch die größte Waffe der Löwen.
Man hat ja in den letzten Wochen gesehen, dass es gut funktioniert hat und für uns eine Waffe sein kann. Kann gerne so weitergehen.
Einen direkten Freistoß haben Sie bislang noch nicht versenkt.
(lacht) Nein, so einer ist leider schon etwas länger her. Ich kann mich gar nicht erinnern, das müssen Sie nachschauen (Dezember 2013 im Trikot des Wolfsberger AC, d. Red.) Dafür braucht man natürlich auch einen Freistoß aus einer günstigen Position, so einen hatten wir in den letzten Wochen leider nicht. So einer wäre mal recht bei den Löwen.
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Zuletzt gab es über Ostern eine Länderspielpause. Eine willkommene Auszeit im Abstiegskampf?
Das werden wir am Sonntag sehen. Prinzipiell ist es schon gut gewesen, ein paar Tage runterfahren zu können. Nochmal durchschnaufen vor dem Endspurt. Das haben wir schon ganz gut genutzt, denke ich. Ich bin guter Dinge, dass wir gegen den KSC gut am Platz stehen werden.
Sie müssen in den Wildpark. Wie schätzen Sie den KSC ein?
Ich glaube nicht, dass sie uns etwas schenken werden. Sie wollen das Spiel sicher genauso gewinnen. Karlsruhe ist eine gute Mannschaft, die im Kollektiv sehr gut steht und immer wieder gefährlich ist. Wird nicht einfach, sie zu knacken, weil sie auch ein eingespieltes Team haben, das teils schon Jahre zusammen ist. Das wird eine schwierige Aufgabe.
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Der KSC rangiert als Zehnter im Niemandsland der Tabelle. Ist das ein Vorteil für den Kopf?
Es kann vielleicht schon sein, dass im Hinterkopf die letzten fünf, die letzten zehn Prozent fehlen. Bei denen geht es ja um nichts mehr. Mir wäre auch lieber, wenn es bei uns um nichts mehr gehen würde. Aber: Wir brauchen Punkte, wir brauchen Siege. Wir können nicht beeinflussen, wer uns als Gegner gegenübersteht, sondern müssen schauen, dass wir unsere Spiele gewinnen.
1860-Neuzugang Jan Mauersberger kehrt an die alte Wirkungsstätte zurück und könnte ein paar wertvolle Hinweise geben.
Er war lange genug dort und kann uns bestimmt ein paar Dinge verraten. Wir werden uns sicher gut vorbereiten, nicht nur mit dem Training, sondern wie immer auch mit einer Videoanalyse. Wenn er da den ein oder anderen Tipp hat, darf er ihn gerne auspacken.
Zuletzt hat Investor Hasan Ismaik ein Mittagessen spendiert und ein paar Worte an die Mannschaft gerichtet. Eine zusätzliche Motivationsspritze?
Es war schön, zu sehen, dass er präsent ist und den Draht zur Mannschaft sucht. Es ist gut für uns, wenn wir wissen, dass sich Hasan damit identifizieren kann und hinter uns steht. Er will gewinnen, wir wollen gewinnen, jetzt müssen wir es beweisen.