Liendl, Adlung, Aigner: Was machen die Ex des TSV 1860 München?

Abenteuer in den USA, Einsätze in der Bundesliga, Rückkehr in die Heimat: Die AZ zeigt, wo die ehemaligen Zweitliga-Profis des TSV 1860 nun gelandet sind. Und, wer noch immer keinen Arbeitgeber gefunden hat.
von  Matthias Eicher
Aus München in die Welt: Michael Liendl (l.) kickt in den Niederlanden bei Twente Enschede, Daniel Adlung (m.) ist nach Australien zu Adelaide United gewechselt, Stefan Aigner (r.) in die USA zu den Colorado Rapids.
Aus München in die Welt: Michael Liendl (l.) kickt in den Niederlanden bei Twente Enschede, Daniel Adlung (m.) ist nach Australien zu Adelaide United gewechselt, Stefan Aigner (r.) in die USA zu den Colorado Rapids. © Rauchensteiner/sampics/Augenklick

München - Servus, Daniel Adlung! Nun ist auch einer der letzten Ex-1860-Spieler vom Markt und macht den Abflug nach Australien zu Adelaide United. Der langjährige Löwe zählte zu den noch wenigen Akteuren der vergangenen Saison in der 2. Liga ohne neuen Job. Publikumsliebling Stefan Aigner, Ex-Weltstar Ivica Olic, das Winter-Quintett des portugiesischen Abstiegstrainers Vitor Pereira – sie alle eint, mit dem TSV 1860 die Relegations-Pleite gegen Jahn Regensburg nicht verhindert zu haben.

In die Regionalliga gingen jedoch nur Jan Mauersberger, Felix Weber, Nicholas Helmbrecht, Nico Karger und Sascha Mölders mit, ansonsten erfolgte ein riesengroßer Umbruch. Wie es den Akteuren, die Sechzig (nach der Winterpause und vor der laufenden Saison) verlassen haben, nun ergeht? Die AZ zeigt, wo sie spielen und wie es für sie läuft.

Aigner ist Tabellen-Letzter

Die Abenteurer: Er sollte Sechzig zum Aufstieg führen – und wurde Gesicht des Niedergangs. Jetzt kickt Ur-Löwe Aigner in den USA bei den Colorado Rapids. Seine Bilanz beim Tabellen-Letzten der Western Conference der zweigeteilten Major League Soccer: zwei Joker-Einsätze, immerhin eine Vorlage zum jüngsten 1:0-Erfolg. Wandervogel Karim Matmour ging ebenfalls auf Reisen – und trifft bei Adelaide dann Adlung wieder.

Ging vom TSV 1860 in die USA: Stefan Aigner (Mi.). Foto: dpa

Die Aufsteiger: Den größten Schritt machte Verteidiger Felix Uduokhai. Der 19-Jährige stellt sein Talent in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg unter Beweis (schon vier Einsätze in Liga und Pokal). Jan Zimmermann hat sich Eintracht Frankfurt angeschlossen, ist aber lediglich Ersatztorhüter. Michael Liendl hat sich beim niederländischen Erstligisten Twente Enschede ähnlich festgespielt wie Marin Pongracic bei RB Salzburg in Österreich. Wieder rund läuft‘s für Torjäger Christian Gytkjaer beim polnischen Klub Lech Posen (elf Spiele, sechs Tore), Frank Boya dagegen absolvierte für den belgischen Erstligisten Mouscron erst einen Kurzeinsatz. Bleibt Florian Neuhaus: Vertrag bei Borussia Mönchengladbach, sofortige Leihe nach Düsseldorf: dort drei Tore in fünf Spielen, Zweitliga-Spitzenreiter – definitiv eine Verbesserung für das einstige Löwen-Juwel.

Wittek und Aycicek sind Stammspieler in Fürth

Die Unterhaus-Kicker: Maximilian Wittek und Levent Aycicek sind weiter zweitklassig und derzeit Stammspieler bei Greuther Fürth, der Saisonstart führte mit nur einem Punkt aus fünf Spielen aber ans Tabellenende. Stefan Ortega hält wieder für Arminia Bielefeld als Stammtorhüter den Kasten sauber. Romuald Lacazette (Darmstadt 98) und Marnon Busch (Heidenheim) haben die Liga zwar gehalten, aber noch keinen Stammplatz erobert. Eine Liga tiefer kickt Kai Bülow: Der ehemalige 1860-Sportchef Oliver Kreuzer holte ihn zum KSC, wo der einstige Relegationsretter nun Spielführer ist.

Bilder: Sechzigs Wiesn-TÜV

Die Rückkehrer: Sie sollten 1860 erstklassig machen, vor allem Amilton begeisterte nach seinem Winter-Wechsel. Bei 1860 konnte er genauso wenig überzeugen wie nach seiner Rückkehr nach Portugal bei Erstligist Desportivo Aves. Auch zurück in Pereiras Heimatland sind Lumor, der nun für Amiltons Ex-Klub Portimonense kickt, jedoch einen Fußbruch erlitten hat, und Victor Andrade (Estoril Praia, aber noch ohne Einsatz). Daylon Claasen kehrte nach Südafrika zurück (Stammkraft bei Bidvest Wits). Millionen-Missverständnis Lucas Ribamar konnte sich beim brasilianischen Erstligisten Paranense gar einen Stammplatz erkämpfen. Abwehr-Hüne Abdoulaye Ba (Rayo Vallecano), Verteidiger Filip Stojkovic (Roter Stern Belgrad) und Flügelflitzer Krisztian Simon (Ujpest Budapest) laufen direkt für ehemalige Klubs auf.

Boenisch ist noch ohne Klub

Die Vereinslosen: Sebastian Boenisch, Fanol Perdedaj haben (noch) keine Klubs gefunden, Letzerer hält sich beim TSV 1860 fit. Und bei einem bleibt’s bei einem unrühmlichen Tiefpunkt zum Schluss: Olic hat seine Karriere nach dem Abstieg beendet.

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