Lex' Rolle rückwärts: Macht der Kapitän des TSV 1860 doch weiter?

Der 1860-Kapitän wollte zu Saisonende aufhören, nun sagt er: "Wenn ich gesund bleibe und eine gute Rückrunde spiele, kann ich mir Gedanken machen." Dummerweise legt ihn gerade ein Hexenschuss lahm.
von  Matthias Eicher
Fehlte beim Trainingsauftakt der Löwen: Kapitän Stefan Lex.
Fehlte beim Trainingsauftakt der Löwen: Kapitän Stefan Lex. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Die restlichen Löwen schufteten in der Kälte, er ließ sich nur in den Sechzger-Katakomben behandeln. Zu gerne wäre der Kapitän dabei gewesen, doch es sollte mal wieder nicht sein: Stefan Lex muss erneut passen.

Stefan Lex fehlt beim Trainingsauftakt wegen einem Hexenschuss

"Am Freitagmittag hätt' ich noch gedacht, mir geht's gut: Alle Läufe gemacht, alles gegangen – auch wenn nicht alles Spaß gemacht hat. Am Freitagnachmittag hatte ich auf einmal einen Hexenschuss", klagte der Spielführer des TSV 1860 am Montag. Immerhin: Die anberaumte Medienrunde konnte er noch mitmachen. "Ich hoffe, dass das fast so schnell wieder weggeht, wie es gekommen ist", meinte der 33-Jährige über sein schmerzhaftes Rückenleiden: "Ich bin nur vom Stuhl aufgestanden, habe mich ein bisschen gedreht und das hat scheinbar schon gereicht."

Für Lex und die Löwen wäre es ja schon eine schöne Bescherung, wenn es für den Routinier bald wieder zu Einsätzen und möglichst vielen Spielminuten reichen würde. Im positiven Sinne natürlich. Schließlich ist der Erdinger mit sieben Treffern und 17 Assists in der Vorsaison im Vollbesitz seiner Kräfte eine wichtige Säule der Sechzger gewesen. Im Gegensatz dazu stehen in der laufenden Spielzeit ein Treffer und sieben Vorlagen, aber dafür schon mehrere Wehwehchen zu Buche: "Es ist nicht nach Wunsch gelaufen. Ich hab' mich immer vom einem zum anderen geschleppt", sagte Lex zu seiner Bilanz, die noch "das Positivste daran" sei. 811 Spielminuten, verteilt auf 13 Einsätze – da geht freilich mehr.

"Muss gesund bleiben und eine gute Rückrunde spielen"

Und wenn wir schon dabei sind, diese Frage wäre auch zu klären: Was geht danach noch bei Lex? Der Aufstieg ist nach wie vor das Ziel, doch der zuletzt öfter angeschlagene Profi hat für Sommer sein Karriereende angekündigt. Bei seinem Fanklub-Besuch bei den Moosburger Löwen hat Lex wohl durchblicken lassen, im Aufstiegsfall noch ein Jährchen dranhängen zu wollen. Das Lex-Versprechen einer Vertragsverlängerung? Wird es, wenn es denn gesundheitlich klappt, eine Rolle rückwärts beim spielenden Löwen-Fan?

Ganz so einfach sei dies nicht, betonte Lex auf AZ-Nachfrage: "Ich habe gesagt: Wenn ich gesund bleibe und eine gute Rückrunde spiele, dann kann ich mir über alles Gedanken machen. Aber dazu muss ich erstmal gesund bleiben und eine gute Rückrunde spielen, am besten wir alle. Ich gehe vom positivsten Fall aus." Und dann ist da ja noch 1860, das den Kontrakt mit dem sportlich wie zwischenmenschlich wertvollen Löwen verlängern müsste. Man hört jedenfalls auch raus: Wenn es klappt, würde der einstige Bundesligaspieler im Unterhaus nochmal seine Knochen hinhalten. Wäre doch ein schönes, versöhnliches Karriereende: Aufstieg, noch ein Jahr Zweitliga-Luft schnuppern und dann aufhören.

Lex schaut positiv in die Zukunft

Damit dieses Gedankenspiel Realität wird, muss 1860 tunlichst zusehen, sich den Saisonauftakt (Rekordstart mit fünf Siegen in Serie) zum Vorbild zu nehmen und nicht den Endspurt (nur ein Punkt aus vier Spielen). Lex dazu: "Der Break war für uns alle gut, weil wir nicht mehr gut drauf waren und die Ergebnisse nicht mehr gepasst haben."

Dennoch schaut er positiv in die Zukunft, denn: "Jetzt haben wir genügend Zeit, um wieder den Spirit zu entwickeln, den wir zu Saisonbeginn hatten. Dann bin ich frohen Mutes, dass es wieder gut losgehen kann. Dass wir wieder in den Flow reinkommen, den wir am Anfang hatten."

"Haben schon gezeigt, wie wir performen können"

Dazu habe auch ein gutes Trainingslager in Windischgarsten beigetragen, wo Lex kürzlich auf dem Weg zum Cousin mit seiner Familie ein paar Tage geurlaubt hat. "Wir wollen uns auch jetzt wieder so einschwören, dass wir durchstarten können!"

Trainer Köllner habe dies schon mehrfach geschafft, und "wir als Mannschaft haben ja auch schon gezeigt, wie wir performen können in der Liga." Es sei zwar "wünschenswert, in 38 Spielen zu performen", aber eben auch unrealistisch. Dennoch gibt der jüngste Absturz zu denken. Lex hält dagegen: "Die Qualität ist da, die Einstellung muss auch da sein." Nicht nur bei ihm, dessen letzte Halbserie es sein könnte.

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