Leonardo: Von Ahlen ist "eine Katastrophe"

Ex-Löwe Leonardo ledert nach seinem Abgang gegen die Verantwortlichen des TSV 1860. "Der ganze Verein wird mit ihnen untergehen"
von  Matthias Eicher
Hat seinen Vertrag bei den Löwen aufgelöst: Leonardo.
Hat seinen Vertrag bei den Löwen aufgelöst: Leonardo. © dpa

München - Er war als Wunsch-Spieler von Ricardo Moniz gekommen, um den Löwen das gewisse Etwas zu verleihen: Leonardo, ein beschlagener brasilianischer Dribbler und feiner Techniker. Jetzt ist er wieder weg und hat Sechzig hauptsächlich Ärger eingebrockt.

Der 31-Jährige hielt es kaum länger bei den Löwen aus als sein Ziehvater Moniz, helfen konnte er danach nicht mehr. Nachdem Leonardo selbst um seine Vertragsauflösung gebeten hatte und Ende November die Löwen verließ, zog er per Instagram über die Löwen her und wünschte sich die Entlassung von Trainer Markus von Ahlen.

In der "Bild" schimpft Leonardo nun weiter über Trainer Markus von Ahlen und Sportchef Gerhard Poschner: "Mir reicht es. Diese Leute zerstören den Verein. Poschner mischt sich ständig in die Aufstellung ein, und der Trainer ist eine Katastrophe, weil er versucht eine vorgezogene Philosophie durchzusetzen, die aber nicht klappt."

Bei sich selbst sieht der Brasilianer keine Schuld - gesteht zumindest ein, dass er sich nicht immer aufgedrängt habe: "Ich liebe Fußball, ich hätte helfen können. Ich war vielleicht nicht der Trainingsweltmeister, aber mit mir kann man ehrlich sprechen. Das hat dort nie jemand gemacht. Die Verantwortlichen versuchen immer nur, dass sie selbst gut dastehen", sagt Leonardo der Zeitung und prognostiziert: "Der ganze Verein wird mit ihnen untergehen."

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Unbestritten, dass Leonardo rein fußballerisch einer der besseren Löwen war. Unbestritten auch, dass von Ahlen und Poschner nicht alles richtig gemacht haben im Umgang mit dem wenig pflegeleichten Brasilianer. So ließen sie sich nur schwer in die Karten schauen, als der Brasilianer aus dem Kader aussortiert wurde. Ausschließlich sportliche Gründe schienen es nicht gewesen zu sein.

Und auch sportlich fehlen von Ahlen nach Moniz' Entlassung die Argumente, Leonardo außen vor zu lassen - sonst stünden die Löwen jetzt nicht auf dem drittletzten Tabellenplatz.

Seine Abrechnung gleicht allerdings eher dem Verhalten eines beleidigten Kindes als dem eines professionellen Sportsmannes. Passt daher bestens in die kurze Affäre 1860 und Leonardo - es war ein einziges, großes Missverständnis.

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