Leidenschaft für die Löwen: 1860-Neuzugang Maier ist den Tränen nahe

Mit Winter-Neuzugang Philipp Maier hat sich der TSV 1860 einen absoluten Vollblut-Löwen geholt. Nach seinem Debüt gegen Stuttgart ist der Mittelfeldspieler auf der Sechzger Alm zu Gast – und beeindruckt mit einem bewegenden Auftritt.
von  Matthias Eicher
Philipp Maier macht aus seiner Identifikation mit dem TSV 1860 keinen Hehl.
Philipp Maier macht aus seiner Identifikation mit dem TSV 1860 keinen Hehl. © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Wenn ein leidenschaftlicher Fan im Trikot seines Herzensverein spielt – und man ihm sofort ansieht, was ihm das bedeutet: Nach Ex-Kapitän Stefan Lex hat der TSV 1860 wieder einen Spieler in den eigenen Reihen, der keinen Hehl aus seiner Löwen-Liebe macht.

Neben seiner sportlichen Rolle als neuer Mittelfeld-Leader hat er nicht zuletzt durch seine Identifikation mit 1860 das Zeug dazu, ein neuer Publikumsliebling zu werden: Die Rede ist von Winter-Neuzugang Philipp Maier, der den sportlichen Abstieg von Zweitligist SSV Ulm 1846 in Kauf genommen hat, um sich seinen Löwen anzuschließen.

Nachdem er zum ersten Mal den Löwen auf der Brust getragen hatte, war der Arbeitstag von Sechzigs neuem Sechser noch lange nicht vorbei: Nachdem der 30-Jährige schon in der Mixed Zone deutliche und ehrliche Worte über das Spiel gegen Stuttgart II (1:1), die Lage des TSV 1860 im Abstiegskampf und sein Debüt verloren hatte, gab Maier direkt seine Premiere beim Fantalk der Blauen.

Maier appelliert an die Mannschaft – und ist den Tränen nahe

In der VIP-Alm legte der Winter-Neulöwe einen flammenden Appell hin, der den anwesenden Fans und Sponsoren Applaus und Respekt abnötigte und den Chiemgauer, aus dessen "Gäu" viele Bekannte und Fans im Stadion gewesen seien, selbst sichtlich bewegte: "Im Endeffekt denke ich: Es kann sein, dass der Pass nicht ankommt, dass du ein Missverständnis hast mit deinem Mitspieler. Das ist menschlich, das ist Fußball", sagte Maier.

Wie einst der Erdinger Lex in breitem Bairisch: "Aber was nicht zur Debatte steht und bei Sechzig München gleich zweimal nicht: dass du aufgibst, dass du nicht kämpfst und dass du nicht alles gibst", sagte Maier und hatte bei seinen letzten Worten sichtlich mit den Tränen zu kämpfen.

Der gebürtige Kienberger sammelte sich kurz und fuhr fort: "Und ich denke, wenn das die Leute sehen auf den Rängen, ist das schon mal die Basis einfach. Das müssen wir beherzigen, vor allem daheim. Und man hat es auch gesehen: Das 1:1, auf einmal schwappt diese Stimmung über. Und ich glaube, mit dem Ganzen müssen wir Spieler einfach auch noch viel mehr spielen, dass wir diese Wucht, die das Grünwalder Stadion hat, einfach mitnehmen. Wenn das dann ein gegenseitiges Spiel wird, dann wird diese Heimtabelle am Ende der Saison auch wieder ganz anders ausschauen!"

Auf den TSV 1860 warten nun schwere Aufgaben

Maier schloss im Gespräch mit Stadionsprecher Basti Schäch vor dem schweren Auswärtsspiel am Samstag bei Viktoria Köln (16.30 Ihr, AZ-Liveticker) und dem folgenden Heim-Kracher, dem Oberbayern-Derby gegen den FC Ingolstadt 04 (8. Februar, 16.30 Uhr) mit einer Kampfansage: "Wir haben eine Woche mehr mit dem Trainerteam, um Sachen einzustudieren und uns noch besser kennenzulernen. Dann fahren wir nach Köln. Ich sage: Wir können dort auf jeden Fall was holen, wir werden eine schlagkräftige Truppe aufstellen. Um Ingolstadt mache ich mir dann erste Gedanken, wenn Köln vorbei ist."

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