Legendäre Löwen-Fotos: Neue Einblicke in die Geschichte des TSV 1860

Ob Turnfest auf der Theresienhöhe, äußerst gewagte Badehosen, oder ein Endspiel um die Meisterschaft 1931: Seltene Einblicke in die Geschichte des TSV 1860.
Felix Müller
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Köln, 14. Juni 1931: Bei großer Hitze findet sich zum Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zwischen den Sechzgern und Hertha BSC Berlin auch der Kölner Oberbürgermeister ein, ein gewisser Konrad Adenauer. Auf dem Foto läuft eine entschlossene Mannschaft ein - am Ende reicht es wie so oft wieder mal nicht: In der 89. Minute erzielt Hertha das 3:2.
Köln, 14. Juni 1931: Bei großer Hitze findet sich zum Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zwischen den Sechzgern und Hertha BSC Berlin auch der Kölner Oberbürgermeister ein, ein gewisser Konrad Adenauer. Auf dem Foto läuft eine entschlossene Mannschaft ein - am Ende reicht es wie so oft wieder mal nicht: In der 89. Minute erzielt Hertha das 3:2. © Archiv des TSV München von 1860 e.V.

München - Radenkovic, Rebele, Brunnenmeier: Die Namen der Meister-Löwen von 1966 haben natürlich sehr viele Münchner noch präsent. Doch die Geschichte des TSV 1860 ist viel mehr - auch viel mehr als Fußball.

Vielen Münchnern vielleicht gar nicht bewusst: Der Löwe boxt auch. Das Bild zeigt den Sechzger-Schwergewichts-Boxer Kenan Husovic (rechts) bei einem freundschaftlichen Kampf mit Philipp Ayeh Tatteh im Rahmen eines Festivals in den Kammerspielen (!) im Januar 2020.
Vielen Münchnern vielleicht gar nicht bewusst: Der Löwe boxt auch. Das Bild zeigt den Sechzger-Schwergewichts-Boxer Kenan Husovic (rechts) bei einem freundschaftlichen Kampf mit Philipp Ayeh Tatteh im Rahmen eines Festivals in den Kammerspielen (!) im Januar 2020. © Archiv des TSV München von 1860 e.V.

Für ein Heft mit Plakaten zum Staunen, Lernen (und vielleicht sogar Aufhängen) mit großformatigen Bildern aus dieser Geschichte hat nun die Abteilung Vereinsgeschichte des TSV 1860 herausgegeben. Entstanden sei die Idee ein bisserl aus der Not sagt Beatrice Wichmann, eine der Ehrenamtlichen. Eigentlich habe man eine Ausstellung geplant, die dann an Corona gescheitert sei. "Und jetzt haben wir eben eine Ausstellung to go für die Löwen-Fans für daheim gemacht."

Was für Badehosen! "Junge Athleten der Schwimmriege des Turnvereins München von 1860 im Kriegsjahr 1917", heißt es im Heft. Die Geschichte des Schwimmens im Verein hatte schon Jahrzehnte vor der Gründung der Schwimmriege 1903 begonnen. "Die Bademoden orientierten sich in den frühen Jahren an den Moralvorstellungen der Zeit."
Was für Badehosen! "Junge Athleten der Schwimmriege des Turnvereins München von 1860 im Kriegsjahr 1917", heißt es im Heft. Die Geschichte des Schwimmens im Verein hatte schon Jahrzehnte vor der Gründung der Schwimmriege 1903 begonnen. "Die Bademoden orientierten sich in den frühen Jahren an den Moralvorstellungen der Zeit." © Archiv des TSV München von 1860 e.V.

Und dieses Ausstellungsheft ist absolut sehenswert - wie man zum Beispiel auf dem Foto unter diesem Absatz kann. In der Ausstellungsarena auf der Theresienhöhe fand am 28. März 1920 zum 60-jährigen Vereinsjubiläum ein Turn- und Sportfest statt. 5.000 Zuschauer bestaunten die Turnübungen von 500 Buben, Mädchen, Frauen und Männern. Und wir staunen heute noch - über dieses sensationelle Foto.

Im Vereinsheim an der Auenstraße, im Deutschen Theater - und in der Ausstellungsarena auf der Theresienhöhe (Bild): Das 60-jährige Vereinsjubiläum wurde 1920 vielfältig gefeiert.
Im Vereinsheim an der Auenstraße, im Deutschen Theater - und in der Ausstellungsarena auf der Theresienhöhe (Bild): Das 60-jährige Vereinsjubiläum wurde 1920 vielfältig gefeiert. © Archiv des TSV München von 1860 e.V.

Was hinter der Abteilung Vereinsgeschichte des TSV 1860 steckt

Hobby-Historiker im Turn. und Sportverein: Seit Februar 2020 gibt es die Abteilung Vereinsgeschichte. "Unser langfristiges Ziel ist ein Museum", betont Abteilungsleiterin Verena Spierer im Gespräch mit der AZ. Dafür sammelt man bereits Exponate. Aber bis es so weit ist, wollen die Ehrenamtlichen Veranstaltungen organisieren und die Geschichte des TSV 1860 vermitteln - etwa auch mit dem neuen Löwenblick-Poster-Magazin.

Verena Spierer (l.) und Beatrice Wichmann.
Verena Spierer (l.) und Beatrice Wichmann. © Ralph Drechsel

Beteiligt daran sind etliche Löwen-Fans, etwa auch die Stadtführerin Stephanie Dilbar, die die Gründung der Abteilung bei einer Mitgliederversammlung initiiert hat. Verena Spierer und Beatrice Wichmann haben mit dem Magazin beide private Fan-Leidenschaft und Berufliches verbinden können: Sie sind Historikerinnen.


Das Poster-Magazin "Löwenblick" kostet 8,60 Euro und kann auf tsv1860.org im Löwen-Shop bestellt werden.

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Lackl am 13.06.2021 16:28 Uhr / Bewertung:

    Schon ein Jahr später haben die Bayern den Löwen gelernt, wie man das so macht, mit der Meisterschaft.
    Und über 30 Jahr später hat´s 60 dann auch gschafft.

  • FanM am 11.06.2021 14:43 Uhr / Bewertung:

    Für fast 100 Jahre schauen die Beiden doch noch jünger aus. Heute ist der Beruf Hysterikerinnen ausgestorben - das werden nur noch Männer.

  • Der Taxler am 12.06.2021 01:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von FanM

    Unsinniger Kommentar, egal - einfach ignorieren.
    Sehr schöner Beitrag, danke Redaktion 💪

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