Leere Hände, kalte Füße: TSV 1860 verliert gegen Dynamo Dresden mit Knalleffekt
München - Eigentlich ist der "Reklamier-Arm" ein Relikt aus der ungeliebten Seitenstraße bei 1860. Jetzt hat es auch die Mannen von Coach Michael Köllner erwischt. Bei der 1:2-Niederlage gegen Dynamo Dresden ließ sich Abwehrmann Jesper Verlaat vor dem Ausgleich abkochen und hoffte durch die besagte Geste auf Gnade vom Schiedsrichter. Pustekuchen – wieder ist ein Big Point weg!
Dabei begann gegen die SGD eigentlich alles nach Plan: Die ersten 20 Minuten knüpfte der TSV 1860 an seine gute Leistung aus der Vorwoche nahtlos an. Immer fand sich ein Löwen-Spieler, der im Spielaufbau beteiligt war. Albion Vrenezi belohnte das Rudel mit toller Einzelaktion zum 1:0 (5.) – der erste Knalleffekt in Giesing an diesem Montagabend.

Der Knalleffekt im 1860-Spiel kommt aus der Gästekurve
"Nach 20 Minuten ist noch kein Spiel gewonnen", mahnte der Torschütze nach dem Spiel. Denn Mitte der ersten Hälfte brannten die 1.500 mitgereisten Gästefans auf der Tribüne ein Feuerwerk ab. In diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes. Sämtliche Reste von Silvester wurden in den Giesinger Nachthimmel gefeuert. Der zweite Knalleffekt an diesem Abend, ein Weckruf für die Sachsen und in etwa der Zeitpunkt, an dem die Löwen das Spiel aus der Hand gaben.

Sechzger merken den Bruch im Spiel
"Es kommt auf einmal so ein Bruch in unser Spiel. Wir retten uns glücklicherweise in die Halbzeit und haben uns dann noch motiviert, dass wir wieder dagegenhalten", erklärte Tim Rieder, der nach dem Abpfiff im Schneeregen Rede und Antwort stand.
Beim Ausgleich lag der Löwen-Kicker am Boden. "Ich steige zum Kopfball-Duell hoch und dann landet der Gegenspieler auf meinem Oberschenkel." Klingt nach Foul. Dachten wohl auch seine Mitspieler. In Wirklichkeit war es aber ein Zusammenprall mit Team-Kollege Verlaat. Der dritte Knalleffekt an diesem Abend.
"Ich dachte, Dresden schießt den Ball raus", sagte Raphael Holzhauser nach dem Spiel bei "Magenta Sport" zur Szene. Die Dresdner dachten jedoch nicht dran und kombinierten sich munter in den Strafraum.
Jesper Verlaat und der "Reklamier-Arm"
Dort hätte sich Verlaat, zur Pause eingewechselt, eigentlich um Stefan Kutschke kümmern sollen. Der SGD-Stürmer war dem Blondschopf aber im Rücken enteilt. Verlaat schwante wohl schon vor dem Abschluss Böses. Er hob den besagten "Reklamier-Arm", noch bevor Kutsche zum Ausgleich einnetzen konnte.

Die Gnade vom Schiedsrichter blieb aus und das Spiel ging verloren. Eine bezeichnende Szene, in der die Löwen nicht wirklich abgezockt reagierten. "Da darf man nicht spekulieren, sondern muss sauber zu Ende verteidigen", sagte Coach Köllner zur Szene.
Die Löwen belohnten sich mal wieder nicht nach eigener Führung. "Jetzt stehen wir mit leeren Händen da. Wir dürfen nicht auf die Tabelle schauen, wir haben noch 18 Spiele, forderte Holzhauser. Vielleicht sind ja ein paar davon mit positivem Knalleffekt besetzt, damit der Aufstieg noch gelingt.