Lauth: "Wir eiern rum"
Beim 1:1 gegen Oberhausen in der erschreckend leeren Arena geben die gewohnt nachlässigen Löwen wieder einmal den Sieg aus der Hand. Zu allem Überfluss wirbt Mainz 05 um Torjäger Lauth.
München -Die gute Nachricht zuerst: Die Löwen und ihre Fans müssen nur noch neun Spiele überstehen, ehe diese bittere Saison im trüben Mittelmaß der Zweiten Liga zu Ende ist. Denn wenn es noch einen Beweis gebraucht hat, in welchen Bereich der Liga die Sechzger gehören, am Freitagabend wurde er geliefert: Das 1:1 gegen die biederen Kicker von Rot-Weiß Oberhausen war enttäuschend, ernüchternd, erschreckend.
Die Löwen in der Einzelkritik
Und wenn man noch eine dazu passende Aussage benötigt hat, dann hatte Stürmer Benny Lauth die richtigen Worte parat: „Wir eiern rum. Im Mittelmaß der Liga. Das ist enttäuschend für uns alle.“
Die Löwen blieben somit zum sechsten Mal nacheinander zu Hause ohne Sieg, seit über einem Vierteljahr warten sie nun schon auf einen Heimdreier in Fröttmaning. Zum zwölften Mal in Folge schafften sie es nicht, zwei Tore in einem Spiel zu schießen.
Kein Wunder, dass da fast keine Zuschauer mehr kommen. 13800 Karten hatte der TSV zwar verkauft, in die Arena aber kamen einige Tausend weniger. Das Stadion war so leer, dass Verteidiger Stefan Bell, der wegen einer Verletzung im rechten Fuß vorzeitig raus musste, später fragte: „Wie viele Leute waren denn heute da? Das sah nicht gut aus."
Immerhin, ein bisschen was machten die Löwen dann doch in diesem Spiel. Zwar verschliefen sie die erste Halbzeit komplett und mussten sich später von ihrem Trainer Reiner Maurer vorwerfen lassen, „immer wieder unnötig das Tempo verzögert zu haben“, doch nach der Pause schnürten sie die Gäste mit Druck in deren Hälfte ein. Nachdem den Löwen bei einem Handspiel von Bell im eigenen Strafraum ein Elfmeter erspart geblieben war (Bell: „Ich war mir sicher, dass er pfeift"), drosch Lauth vorne eine der wenigen Löwen-Chancen zum 1:0 in die Maschen (73.).
Lauth: Gespräch mit Tuchel
Weil aber der mal wieder glücklose Stefan Aigner kurz darauf das 2:0 verpasste, geschah das, was viele erahnten: Fünf Minuten vor Ende kassierte Sechzig durch einen Kopfball des Oberhauseners Daniel Gordon das 1:1. Der müde Kevin Volland und der im Kopfballduell zu harmlose Antonio Rukavina hatten das Tor durch mangelnden Einsatz verschuldet.
Für die Löwen war es also ein „Deja-vu der letzten Heimspiele“, wie Stefan Buck hinterher erklärte. „Es wiederholt sich jedes Mal das Gleiche, es nervt", sagte der 30-Jährige. Und als ob sie nicht schon genug Sorgen hätten, müssen sie mehr denn je um den Verbleib ihres Topstürmers Lauth fürchten. Denn der Elf-Tore-Mann traf sich neulich in Frankfurt mit Mainz-Trainer Thomas Tuchel. Darüber sagte Lauth am Freitagabend: „Das Treffen kann ich schlecht abstreiten. Es ist ja bekannt, dass mein Vertrag ausläuft. Und ich muss eben schauen, wie es danach weitergeht.“
Dass sich das Thema mit diesem Treffen erleidgt habe, bestritt der Angreifer: „Nein, das kann ich so nicht bestätigen." Ähnlich äußerte sich auch Tuchel am Freitag. Er sagte: „Es war ein typisches Treffen zwischen Trainer und Spieler, um sich einfach mal kennenzulernen. Das heißt aber noch lange nicht, dass es ein Einstellungsgespräch war. Das Thema Benny Lauth ruht jetzt erst mal total."
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