Lauth will Verstärkung

„Wir brauchen mehr Optionen!“ Hier erklärt der 1860-Angreifer, wie den Löwen der Aufstieg gelingen soll, warum er gern Kapitän wäre – und wie er mehr als 15 Tore schießen könnte.
von  Abendzeitung
Benny Lauth
Benny Lauth © az

„Wir brauchen mehr Optionen!“ Hier erklärt der 1860-Angreifer, wie den Löwen der Aufstieg gelingen soll, warum er gern Kapitän wäre – und wie er mehr als 15 Tore schießen könnte.

Herr Lauth, wie fühlt es sich an, unersetzbar zu sein?

BENNY LAUTH: Wieso?

Naja, 1860 schonte Sie bei den ersten Testspielen - aus Angst, dass sein wichtigster Spieler möglicherweise verletzt länger ausfällt: Das bestätigt Ihren Sonderstatus.

Dass ich mich auskurieren darf, beschleunigt sicherlich den Heilungsprozess. Und wenn man von Status spricht, ist es nicht so einfach diesen zu bekommen, den muss man sich schon erarbeiten.

Dafür haben Sie bei 1860 sogar das Kämpfen und Grätschen gelernt.

(lacht) Das kann ich gar nicht abstreiten – und wenn du dazu auch noch Tore machst, dann trittst du in der Öffentlichkeit ganz anders in Erscheinung. Ich bin auch in Hannover oder Stuttgart (Lauths frühere Klubs, d. Red.) viel gelaufen, doch wenn du keine Tore machst, wirst du als Loser hingestellt. Da fehlen dir als Stürmer die Argumente.

Mit 15 Saisontoren in der Zweiten Liga haben Sie in der vergangenen Saison einen persönlichen Rekord aufgestellt,. Was nehmen Sie sich für die kommende Serie vor?

Wenn’s wieder 15 werden, wäre ich schon zufrieden. Aber vielleicht kriegen wir in dieser Saison ja mal ein paar Elfmeter, dann können’s vielleicht ein paar mehr werden.

Die Unterstützung im Angriff könnte besser sein, oder?

Wir brauchen mehr Optionen. In der letzten Saison hat sich die Mannschaft quasi von selbst aufgestellt, Das war nicht gut. Ich bin mir sicher, dass noch der eine oder andere dazu kommt. Trotzdem ist schon eine gewisse Qualität da: Peniel Mlapa ist ein großgewachsener Stürmer, ein großes Talent. Der will genauso mitmischen wie Manuel Schäffler - und dann ist auch Toni di Salvo wieder fit.

Ist der Kader stark genug, um um den Aufstieg mitzuspielen?

Es wurde viel getan im Sommer. Ich finde, das Paket stimmt, um vorne anzugreifen. Die ersten Eindrücke von den Neuen sind absolut positiv. Aber um aufzusteigen, gehört auch das Glück dazu. Und eines müssen wir uns unbedingt vornehmen: Wir müssen daheim viel, viel stärker werden. Unser Ziel muss sein, in der Allianz Arena ungeschlagen zu bleiben.

Es gab im Sommer Anfragen von Erstliga-Klubs. Warum blieben Sie bei 1860?

Für mich passt das hier einfach: Ich bin glücklich bei den Löwen – auch wenn's nur Zweite Liga ist. Wenn sich an meiner Gefühlslage in den nächsten fünf, sechs Jahren nichts ändert, dann habe ich auch keinen Grund mehr wegzugehen.

Würden Sie jetzt Ihren im Sommer 2011 auslaufenden Vertrag bei den Löwen verlängern, wenn Sportdirektor Miki Stevic auf Sie zukäme?

Warum nicht? Wenn 1860 mit mir verlängern will, höre ich mir alles an. Es gäbe keinen Grund, nicht für länger zu unterschreiben. Ich kann mir durchaus vorstellen bei 1860 meine Karriere zu beenden.

Ewald Lienen sucht in der Vorbereitung den Kapitän: Würden Sie es wieder machen?

Ich weiß nicht, ob Lienen wählen lässt oder den Kapitän bestimmt. Ich habe letzte Saison Daniel Bierofka gerne vertreten. Aber ich finde, dass er eine gute Wahl ist. Er verkörpert 1860 wie kaum ein Zweiter. Aber wenn der Trainer auf mich zukäme, würde ich das nicht ausschlagen. Schließlich waren vor mir schon viele bekannte Spieler Löwen-Kapitän, wie Peter Nowak zum Beispiel. Ich will das gar nicht so hoch hängen, aber das wäre auch für mich schon eine Auszeichnung.

Interview: Oliver Griss

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