Lauth ist raus!

MÜNCHEN - In Duisburg wird 1860-Coach Ewald Lienen seinen Kapitän Benny Lauth wohl nur auf die Bank setzen - und findet das ganz normal: „Der Einzige, der hier eine Sonderstellung hat, ist der Trainer“
Benny Lauth galt jahrelang beim TSV 1860 als Publikumsliebling, Symbolfigur, Frauenschwarm, Torjäger und Kapitän in einer Person – doch dieser Sonderstatus scheint Vergangenheit zu sein. „Jeder Bonus ist mal aufgebraucht“, sagte Ewald Lienen am Sonntag nüchtern, als er auf Lauth angesprochen wurde und ergänzte: „Der Einzige, der hier eine Sonderstellung hat, ist der Trainer. Denn der stellt die Mannschaft auf.“
Heißt: Obwohl sich Lauth nach seinem verletzungsbedingten Fehlen beim 2:1-Triumph gegen St. Pauli wieder fit zurückgemeldet und Ansprüche gestellt hat („Wenn ich fit bin, spiele ich auch“), wird er am Montag beim Auswärtsspiel in Duisburg (20.15 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) aller Voraussicht nach nur auf der Bank sitzen. Lienen: „Bei mir geht’s nicht um Namen und was früher einmal war. Benny Lauth ist ein Spieler wie jeder andere auch.“ Lienen stutzt Kapitän Lauth – und macht das neue Sturm-Duo Rösler und Rakic stark. „Eigentlich“, sagt der Trainer, „gibt es keinen Grund, vorne etwas zu ändern.“ Was Lienen an Lauth am meisten stört: Seine Körpersprache, die die Kollegen nicht unbedingt mitreißt. „Es geht hier nicht um Qualität“, stellt der Trainer klar, „sondern um Mentalität und Einstellung. In der Zweiten Liga kommt es nicht drauf an, schön zu spielen, sondern zu gewinnen.“
Eigenschaften, die Lauth nicht mitbringt?
In der letzten Saison rettete der 28-jährige Ex-Nationalspieler mit seinen 15 Saisontreffern den Verein noch vor dem Sturz in die Dritte Liga – jetzt ist er offenbar nicht mehr gut genug für die Ansprüche des TSV 1860. Lauth: „Ich gehöre zu dem Spielertypus, der immer angreifbar ist, wenn es nicht läuft.“ O. Griss