Lauth für immer Löwe

Der Torjäger verlängert seinen Vertrag um drei Jahre und will auch danach nicht mehr wechseln. Präsident Schneider: „Benny trägt unseren Kurs der Bescheidenheit mit – das freut mich sehr”
von  Filippo Cataldo

Torjäger Benny Lauth verlängert seinen Vertrag um drei Jahre und will auch danach nicht mehr wechseln. Präsident Schneider: „Benny trägt unseren Kurs der Bescheidenheit mit – das freut mich sehr”

München - Florian Hinterberger hat schon mitbekommen, was es bedeutet, dass die Löwen zum ersten Mal schuldenfrei sind und eine echte Perspektive für die Zukunft haben. „Die Spielerberater glauben, dass wir uns jetzt jeden Spieler zu jedem Preis kaufen können, weil der Investor ein paar Millionen mitbringt", sagte der Sportkoordinator. Aber dem sei nicht so. Im Gegenteil. Die Löwen mögen ab sofort ein Turn- und Scheichverein ohne Scheich sein – doch sie wollen eben auch seriös wirtschaften. „Wir müssen und werden sparen. Wir haben den Etat im Vergleich zum Beginn der letzten Saison stark reduziert", so Hinterberger. Nach AZ-Informationen stehen Coach Reiner Maurer und Hinterberger statt neun Millionen nur noch sechs Millionen Euro zur Verfügung, um eine starke Mannschaft aufzubauen. Ablösesummen wird 1860 auf weiteres nicht bezahlen können.

Umso wichtiger, dass die Kaderplanungen beim Trainingsauftakt am Montag schon so gut wie abgeschlossen sind.

Am Sonntag erklärte sich schließlich auch der wohl wichtigste Spieler bereit, das Abenteuer 1860 weiter zu begleiten: Benny Lauth einigte sich mit den Löwen auf einen neuen Vertrag. „Lauth verzichtet auf ähnlich viel wie vor ihm schon Daniel Bierofka und Gabor Kiraly”, erklärte Hinterberger. Die Löwen machten für ihren einzigen wirklichen Star dafür Zugeständnisse bei der Laufzeit: Lauth erhält, wie er es wollte, einen Dreijahresvertrag.

„Benny hat bewiesen, dass er bereit ist, den neuen Kurs der Bescheidenheit mitzutragen. Das freut mich sehr", lobte Präsident Dieter Schneider. Lauth sei aber weitaus mehr als nur ein Symbol für das neue 1860. „Er ist einfach wichtig. Es gibt nicht viele Knipser in der 2. Liga", sagte Schneider noch.
„Ich bin einfach nur froh, dass es 1860 weiter geben wird und habe immer gesagt, dass die Löwen meine erste Option sind", sagte Lauth, der 1860 sogar ewige Treue in Aussicht stellte. „Wenn es so weiter geht wie jetzt, sehe ich eigentlich keinen Grund, in meiner Karriere noch einmal wegzugehen."

Durch Lauths Verlängerung, der Rückkehr der beiden verliehenen Spieler Manuel Schäffler und Sandro Kaiser, der Rückkehr von Timo Ochs (Ersatzkeeper) und den Verpflichtungen der Außenverteidiger Dennis Malura und Arne Feick, denen Maurer Stammplätze in Aussicht stellte, sind die Personalplanungen so gut wie abgeschlossen. Ein zentraler Mittelfeldspieler soll noch kommen, zudem will Maurer acht Jugendspieler hochziehen. Kümmern um die vielen Talente soll sich der neue Individualtrainer Dennis Bushuev. Dessen Familie hat den Löwen soeben bei der Rettung geholfen - die Löwen schuldeten ihnen eine Million Euro, auf die sie teilweise verzichteten.

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