Lauernde Löwen: Warum Sechzigs Toptransfers Vrenezi und Boyamba noch warten müssen

Der Drittliga-Auftakt bei Dynamo Dresden rückt immer näher. Drei hoffnungsvolle Neulöwen hatten zuletzt laut Trainer Köllner ihre Schwierigkeiten: Was Vrenezi, Boyamba und Skenderovic noch fehlt.
von  Matthias Eicher
Torgefährliche Neuzugänge, die wohl erst einmal lauern müssen (v.l.): Vrenezi und Boyamba.
Torgefährliche Neuzugänge, die wohl erst einmal lauern müssen (v.l.): Vrenezi und Boyamba. © IMAGO/kolbert-press

München - Kapitän Stefan Lex und Erik Tallig auf den Flügeln, Martin Kobylanski und Yannick Deichmann im Zentrum, Fynn Lakenmacher in der Sturmspitze. Während sich dieses Quintett der Löwen bei der Generalprobe gegen Newcastle United (0:3) in der Startelf wiederfand, schmorten drei hochgehandelte Sechzger auf der Bank.

Der Konkurrenzkampf läuft 

"Wir haben es in der ersten Halbzeit zwar gut gemacht, aber ich gehe davon aus, dass der eine oder andere die kommende Woche nochmals richtig Gas gibt und sich so zeigt, dass er am Samstag in Dresden auf dem Platz steht", sagte Michael Köllner über den Konkurrenzkampf des TSV 1860 vor der neuen Drittliga-Saison und dem Auftakt bei Dynamo Dresden (Samstag, 14 Uhr, live in der ARD und bei Magenta Sport sowie im AZ-Liveticker).

Der TSV-Trainer kam aber nicht umhin zu bemerken, dass drei Neuzugänge noch ihre Anfangsschwierigkeiten haben. Die AZ wirft einen Blick auf die drei Löwen, die wohl erstmal auf ihre Chance lauern müssen.

Albion Vrenezi: Nachholbedarf in der Defensivarbeit

Der Ex-Flügelflitzer von Türkgücü und Jahn Regensburg ist vor dem Tor brandgefährlich. Oder, wie es Köllner ausdrückt: "Offensiv ist er eine Bombe." Einziges Problem: Es gilt, auch in der Rückwärtsbewegung den Ansprüchen des Oberpfälzers zu genügen. "Albi muss sich an unsere defensiven Abläufe gewöhnen", forderte Köllner zuletzt nach Newcastle. Damit einhergehend wiederholte der 52-Jährige erneut, dass Vrenezi noch etwas konditionellen Rückstand aufholen müsse. Tendenz: Der Kosovare wird als Waffe auf der Bank sitzen.

Altgediente Leistungsträger, Neulöwen oder am besten eine schlagkräftige Mischung: Trainer Michael Köllner.
Altgediente Leistungsträger, Neulöwen oder am besten eine schlagkräftige Mischung: Trainer Michael Köllner. © IMAGO/Ulrich Wagner

Joseph Boyamba: Konkurrenten liefern die bessere Vorbereitung ab

Der quirlige Offensivspieler vom SV Waldhof Mannheim agierte in der Vorsaison oft an der Seite von Dominik Martinovic im Sturm, bei 1860 ist er eher auf der Acht eingeplant. Dort fehlte ihm öfter noch etwas die Bindung zum Spiel. Zudem, so Köllner: "Joseph quält sich mit einer Verhärtung im Oberschenkel." Der 25-jährige Deutsch-Kongolese wird wohl ebenfalls die Jokerrolle einnehmen.

Ein triftiger Mitgrund dafür: Das Achter-Duo Martin Kobylanski und Deichmann hat die bessere Vorbereitung hingelegt. Über die Qual der Wahl zwischen Leistungsträgern und Neuzugängen wie Deichmann versus Boyamba meinte Köllner: "Wir haben eine super Rückrunde gespielt. Jetzt herzugehen und zu sagen, es spielen nur die Neuen, wäre fatal."

Meris Skenderovic ist auf dem richtigen Weg

1860-Premiere im Saison-Testspielauftakt beim TSV Waldkirchen (8:0), vier Buden in nicht mal einer halben Stunde: Mit dem lupenreinen Viererpack legte sich der Ex-Regionalliga-Torjäger vom FC Schweinfurt 05 die eigene Latte bei den Blauen hoch. So hoch, dass er sie danach nicht mehr überspringen konnte. "Es trifft auch Meris, sich noch an die Abläufe gewöhnen zu müssen", erklärte Köllner.

Der 24-Jährige zeigte sich in seinen Einsatzminuten zwar willig und gefiel auch durch teils aggressives Pressing, doch insgesamt blieb er eher blass und muss wohl auf seine Chance warten. Positiv: Lauern und dann eiskalt vollstrecken - das kann Skenderovic. Nun muss er beweisen, dass es der frühere U17- und U19-Torschützenkönig der Bundesliga nach 17 Viertliga-Kisten und neun Assists auch in höheren Sphären (noch) kann.

Köllner über weiteren Neuzugang: "Wenn die Ergebnisse stimmen, werden wir nix mehr machen"

Und dann wäre da noch Mister X: Nachdem Köllner als Transfer Nummer zehn noch einen offensiven Mittelfeldspieler auf der Rechnung hatte, nahm der Fuchsmühler zuletzt Abstand davon, einen Testspieler ins Training zu nehmen.

Zum Leidwesen des vereinslosen Besar Halimi (27), der es wohl geworden wäre. Nun schloss Köllner einen Test-Löwen rund um den Auftakt aus. "Das wäre auch der Gruppe gegenüber unfair, denn sie macht es richtig gut." Zudem habe 1860 "keine Verletzten". Also doch kein Neuer mehr? "Wenn die Ergebnisse stimmen, werden wir nix mehr machen."

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