Kurz-Urlaub von der Löwen-Krise

Fast schien es, als ob Marco Kurz ein Staats-Geheimnis daraus machen wollte. Und wahrscheinlich hätte der Löwen-Trainer sogar seine Spieler am liebsten einfach in den Bus gepackt und niemanden gesagt, wohin die Reise gehen sollte. Doch jetzt ist es heraus.
von  Abendzeitung
Löwen-Trainer Marco Kurz im Kreis der Spieler - weist er ihnen den Weg aus der Krise?
Löwen-Trainer Marco Kurz im Kreis der Spieler - weist er ihnen den Weg aus der Krise? © sampics

MÜNCHEN - Fast schien es, als ob Marco Kurz ein Staats-Geheimnis daraus machen wollte. Und wahrscheinlich hätte der Löwen-Trainer sogar seine Spieler am liebsten einfach in den Bus gepackt und niemanden gesagt, wohin die Reise gehen sollte. Doch jetzt ist es heraus.

Am Montag nachmittag erzählte Kurz dann doch noch ein paar Einzelheiten. Dienstagfrüh fährt also der gesamte Löwen-Tross samt Betreuerstab und Manager Stefan Reuter nach Miesbach. Timo Gebhart und die Bender-Zwillinge Sven und Lars werden sogar einen Tag früher vom U-19-Nationalmannschaftslehrgang zurückkommen, um mit nach Miesbach fahren zu können. Im Voralpenland will man auf andere Gedanken kommen – alleine.

Denn Fans und Journalisten dürfen die Mannschaft dieses Mal allerdings nicht begleiten. „Wir wollen in Ruhe bleiben“, sagte Kurz gestern. Das Hotel sei von außen nicht einsehbar für die Öffentlichkeit.

Wegsperren für einen klaren Kopf

Kurz sperrt die Löwen weg – um einen klaren Kopf zu kriegen. Zwar werde man „jede Art von Bällen“ mitnehmen, aber in Miesbach will Kurz vor allem mentale Aufbauarbeit für seine Löwen leisten. Einen Psychologen will er dafür aber nicht mitnehmen. Kurz will das alleine hinkriegen.

Und sonderlich lange Zeit nehmen will er sich dafür nicht. Mittwoch Nachmittag geht es schon wieder zurück nach München, Donnerstag wird wieder an der Grünwalder Straße trainiert. Kurz: „Wir wollen uns nicht die ganze Woche abschotten, aber unseren Rhythmus brechen und verschiedene Abläufe ändern.“

Besinnungstage für Fußballer in der Sinnkrise, also. Damit am Sonntag nicht auch noch das neunte Spiel hinterereinander nicht gewonnen wird. Damit die Löwen nicht am Ende doch noch in Abstiegsnöte geraten.

Die Löwen-Krise sei nur „kopflastig“, hat Kurz schon festgestellt. Also schiebt er den Fußball erst mal beiseite.

Viele Einzelgespräche

Die Löwen sollen erst einmal wieder den Spaß an ihrem Beruf finden, wieder den Kopf freibekommen, damit die Beine wieder besser laufen. Sollen was anderes sehen und hören. „Ich werde viele Einzelgespräche führen in Miesbach“, sagte Kurz gestern. Und er will die Gruppen-Dynamik fördern. Wie genau er das machen will, sagte Kurz gestern aber nicht. Schließlich will er auch seine Spieler damit überraschen. „Wir müssen aus dem gewohnten unserem Trott rauskommen“, meinte Kurz. So, als ob man so auch die Krise vergessen könnte.

Thorsten Klein

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