Kurz und das lange Warten auf irgendwann

Der Löwen-Trainer fordert vor dem Augsburg-Derby Bescheidenheit ein: „Die Ansprüche müssen runter gehen!“
von  Abendzeitung
Warnt vor zu hohen Ansprüchen: Löwen-Trainer Marco Kurz.
Warnt vor zu hohen Ansprüchen: Löwen-Trainer Marco Kurz. © dpa

MÜNCHEN - Der Löwen-Trainer fordert vor dem Augsburg-Derby Bescheidenheit ein: „Die Ansprüche müssen runter gehen!“

Als Fabian Johnson nach seinen Erfahrungen mit Derby-Gegner FC Augsburg gefragt wird, ärgert sich der 20-Jährige. „Ich habe schon dreimal 0:3 gegen die verloren“, sagt der Linksverteidiger – und es wird klar, dass dies heute (18 Uhr, Liveticker auf abendzeitung.de) in Fröttmaning nicht erneut passieren soll: Der gebürtige Münchner, gestern für das U21-Länderspiel gegen Italien am Dienstag nominiert, blickt entschlossen drein.

Auch der Trainer ist optimistisch. „Da ist Brisanz drin, eben auch weil es ein Derby ist“, sagt Marco Kurz vor dem Duell mit den Schwaben, „es ist schließlich nicht alltäglich, dass der Gast 10000 Zuschauer mitbringt.“ Die Allianz Arena wird also gut gefüllt sein. Mehr als 40000 Fans wollen nach Fröttmaning kommen. „Jetzt stehen wir in der Pflicht, für positive Schlagzeilen zu sorgen“, bemerkt Kurz. Und er weiß, dass die Augsburger seiner Mannschaft alles abverlangen werden: „Ich halte Augsburg für eine gute Mannschaft, die sind seit fünf Spielen ungeschlagen.“

Dass die Löwen nach dem 0:1 gegen Oberhausen wieder in der Kritik standen, ärgert den Coach. „Man muss mit den Ansprüchen runter gehen“, sagt Kurz, „meine Mannschaft ist von der Qualität noch nicht so weit, aufzusteigen.“ Und ergänzt: „Aber irgendwann wollen wir sagen können: So, jetzt greifen wir an!“ Das lange Warten auf „irgendwann“: So versucht der 1860-Trainer, seiner Bubi-Auswahl den Druck zu nehmen.

Wahrscheinlich wird Kurz jener Mannschaft das Vertrauen gegen Augsburg geben, die zuletzt gegen Rot-Weiß Oberhausen verlor. Also darf wohl auch Verteidiger Mathieu Beda wieder ran. Der Franzose, der unter der Woche von Meister-Löwe Fredi Heiß kritisiert wurde, konnte gestern trotz Schulter-Beschwerden das Abschlusstraining mitmachen. Ob er’s jetzt allen beweist?

Oliver Griss

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