Kommentar

Kurswechsel des 1860-Trainers: Köllner geht aufs Ganze

Der Löwen-Reporter der AZ, Matthias Eicher, über Michael Köllners Forderung nach einer Perspektive.
von  Matthias Eicher

Michael Köllner ist ein bodenständiger, gläubiger und sympathischer Mensch. Mit diesen Attributen hat es der Löwen-Dompteur vollbracht, das hochexplosive Umfeld der Sechzger mit Gesellschafterkämpfen, der traditionell gigantischen Erwartungshaltung und einigen Dauernörglern zu befrieden. Nach zwei, drei vergeblichen Anläufen mit einem zwar jeweils talentierten, aber zu dünnen und zu spät zusammengeschusterten Kader hat Köllner nun aber realisiert: Manches geht eben nur auf die harte Tour.

Nicht zuletzt die richtige, aber überfällige Suspendierung des gealterten Ex-Alphalöwen und neuen "Sommerhaus-Stars" Sascha Mölders hat bereits gezeigt: Im "Drecksgeschäft" Profifußball (O-Ton Köllner) müssen auch unbequeme Wege beschritten werden.

Köllners neuer Kurs ist der einzig richtige Weg für den TSV 1860

Im derzeitigen Konstrukt 1860 ist der beste Hebel der Trainer selbst: Der Coach erfreut sich bei Präsident Robert Reisinger wie Investor Hasan Ismaik und dem Gros der Fans nach wie vor großer Beliebtheit – und das trotz des mehrfach verpassten Aufstiegs.

Nun geht der Mann aufs Ganze, stellt sich hin und fordert eine (vernünftige) Perspektive. Für den Verein, für all die Löwen – und freilich auch für sich, um nicht nach ein paar erfolglosen Wochen den Kopf hinhalten zu müssen. Deutlich besser wäre da schon so ein Aufstieg, auch für seine eigene Reputation. Mit Ingolstadt, Aue, eventuell Dynamo Dresden werden die Herausforderungen nicht kleiner. Soll es mit der Rückkehr in die Zweite Liga endlich klappen, ist Köllners neuer Kurs der einzig richtige Weg. Einer, der aber auch ein gewisses Risiko birgt, denn dieser vermaledeite vierte Platz lässt sich nicht nochmal als (Teil-)Erfolg verkaufen...

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