KSC gegen TSV 1860: Auf dieser Baustelle müssen die Löwen spielen
Am Sonntag spielt der TSV 1860 beim Karlsruher SC - auf einer Baustelle. Denn das Wildparkstadion wird seit Anfang November umgebaut. Der Abschied vom alten Stadion war spektakulär.
Karlsruhe - Die Bilder vom Stadion-Abschied gingen durch Fußball-Deutschland.
Nach dem letzten Heimspiel gegen die Würzburger Kickers zündeten KSC-Fans auf der Tartanbahn des altehrwürdigen Wildparkstadions kontrolliert bengalische Feuer. Der Verein und alle, die ihn lieben, verabschiedeten sich von ihrem Stadion. Es waren emotionale Bilder.
Wildparkstadion wird reines Fußballstadion
Das Wildparkstadion, seit 1955 Heimstätte des KSC, wird in ein reines Fußballstadion umgebaut. Am 5. November rollten die ersten Bagger in die Nordkurve. Kurios: Davor wurden noch die Sitzschalen für je fünf Euro an Fans verkauft, die sie dann selbst in der Kurve abschrauben durften - der Erlös geht an die Juniorenmannschaften des KSC. Das Wichtigste, und das Entscheidende für den TSV 1860: Während den Bauarbeiten wird der Spielbetrieb des KSC in der Dritten Liga weitergehen. (Lesen Sie auch: 3.000 Löwen-Fans reisen nach Karlsruhe)


Der erste Baustellengast: Die Löwen
Damit werden die Löwen an diesem Sonntag (13 Uhr, im AZ-Liveticker) die erste Gastmannschaft sein, die während des Umbaus in Karlsruhe aufläuft. Momentan befinden sich die Bagger noch auf der Nordkurve (A1-A4). Bis zum Dezember 2019 sollen die Kurventribünen und die Gegengerade schließlich abgerissen sein, berichtet die "ka-news.de". Viel ist dann vom einstigen Stadion nicht mehr übrig, genauer gesagt noch die Haupttribüne.
Ab dem 1. Dezember 2019 wird dann das zuständige Bauunternehmen mit dem Neubau des Wildparkstadions beginnen. Die Stadiondebatte im Badnerland zog sich über Jahre - eine Parallele zu den ständigen Diskussionen rund um das Grünwalder Stadion in Giesing.
Neues Wildparkstadion: Ein Traum seit 2006
Erste Pläne für den Neubau gab es in Karlsruhe bereits im Frühjahr 2006 - es folgte ein jahrelanges Hin und Her. Mal sollte das bestehende Stadion umgebaut werden, mal ein komplett neues an einem anderen Standort her. KSC-Präsident Ingo Wellenreither, der 2012 mit der Stadionthematik (vergeblich) für die CDU als Oberbürgermeisterkandidat antrat, setzte sich lange für einen kompletten Neubau nahe der Autobahn ein.
Schließlich einigten sich Stadt und Verein nach zehn disskussionsgeprägten Jahren im November 2016 auf einen Neubau auf dem aktuellen Gelände.
Nordkurve gegen die Sechzger gesperrt
Erst am Montagvormittag wurden zwischen der Stadt Karlsruhe als Bauherrin und dem Bauunternehmen die Verträge unterschrieben - pünktlich zum Gastspiel der Löwen. Bis 2022 wird auf dem Gelände zwischen Schlossgarten und Stadtwald nun eine neue zeitgemäße Arena ohne Kunstoffbahn entstehen. Die Kapazität soll bei 34.000 Plätzen liegen - ein Drittel davon werden Stehplätze sein.
Gegen die Sechzger wird die Nordkurve aufgrund der Abrissarbeiten gesperrt bleiben. Auf der Südkurve, sowie auf der Haupt- und Gegentribüne haben aber dennoch am Sonntag insgesamt 20.498 Menschen Platz, so heißt es auf der Webseite des KSC. 3.000 Fans werden aus München und Umgebung anreisen - auf die Baustelle im Badnerland.
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