Konietzka-Tod: Das sagen die Löwen
Das Mitglied der Löwen-Meister-Mannschaft von 1966, Timo Konietzka, ist am Montag verstorben. Der Verein trauert: Von Schneider bis Meister-Löwe Bründl - die Stimmen zum Konietzka-Tod.
1860-Präsident Dieter Schneider
„Das ist eine ganz traurige Nachricht. Gerade erst vor ein paar Tagen habe ich von seinem Leid erfahren. Nach einem kurzen Mallorca-Aufenthalt wollte ich ihn in den kommenden Tagen mal besuchen, jetzt das. Es macht mich sehr, sehr betroffen. Aber es steht einem nicht zu, seine Entscheidung zu bewerten. Die hat er ganz allein für sich getroffen. Aber sie überrascht mich nicht, er war schon immer sehr entschlossen und hatte sich voll im Griff. Wie er sein Leben nach der Profizeit, in der man ja damals noch nicht so gut verdiente, in der Schweiz neu auf die Beine gestellt hat, fand ich immer sehr imponierend. Darin war er ein Vorbild.“
1860-Geschäftsführer Robert Schäfer
„Wir trauern nicht nur um einen verdienten ehemaligen Spieler und Aushängeschild unseres Vereins, sondern auch um eine große Persönlichkeit der Bundesliga. Timo Konietzka hat sich mit seinem ersten Tor der Bundesliga unvergesslich in die Historie des deutschen Fußballs eingetragen.“
Meister-Löwe Manfred Wagner
„Das ist ein schwerer Schlag für alle Löwen. Ich wusste, dass man etwas bei ihn festgestellt hatte, aber er selbst wollte darüber nicht reden. Jetzt ist es ganz bitter, dass es so schnell passiert ist. Er war früher immer der fitteste gewesen, auf dem Platz hat er sich schön ausgeruht und ist dann im richtigen Moment explodiert. Er war mit allen Wassern gewaschen, und neben dem Platz war er unsere Stimmungskanone. Mit ihm hatte man immer was zu lachen.“
Meister-Löwe Fredi Heiß:
„Ich bin geschockt von der Nachricht. Er war einer der besten Weggefährten in der schönsten Zeit meines Lebens. Mit ihm verbindet man die tollsten Stunden, große Erfolge, echte Kameradschaft. Wir haben damals zwar kaum Geld verdient, aber wir waren eine echte Truppe, und Timo hat sie mit zusammengehalten. Ich habe ihn auch immer für seine Fitness bewundert, da war er ein Vorbild. Sonst hat mich seine unbeschwerte Art begeistert. Mit seinem trockenen Humor hat er jeden für sich gewonnen.“
Meister-Löwe Bubi Bründl
„Timo war ein großer Freund. Er kam damals aus Dortmund, ich aus der Jugend, wir haben zusammen begonnen bei 1860. Für mich war er lange neben Gerd Müller der beste Stürmer in Deutschland, ich konnte viel von ihm lernen. Bei seinem letzten Besuch im Stadion hat er im Winter einen Maibaum mitgebracht, an dem die Bilder aller Meisterspieler hingen. Wenn wir an unserem Meistertisch künftig den Baum stehen haben, werden wir immer an Timo denken. Er war einer der beliebtesten Spieler, an die ich mich erinnern kann.“
Vize-Präsident Franz Maget
„Das ist für uns alle ein sehr trauriger Tag, wir alle verbinden mit Timo unsere schönsten Erinnerungen an die besten Zeiten der Löwen. Ich denke gerne an seine vielen Tore. Aber auch an seine starke Persönlichkeit. Wie er sich aufregen konnte, Wahnsinn. Er hat ja mal dem Schiedsrichter die Pfeife aus der Hand geschlagen und ihm gegen das Schienbein getreten. Ich stand als 13-jähriger Bub im Stadion direkt daneben. Er wurde zwar ewig gesperrt, aber ich hab’s genau gesehen, er hatte damals recht mit seinem Ärger.“
