Kommentar zum Abstieg des TSV 1860 München: Ein teuer erkaufter Abstieg

München - Sechzig München. Arbeiterverein auf Giesings Höhen. Das waren die Löwen mal. Investor Hasan Ismaik hat den TSV 1860 im Jahr 2011 vor der Insolvenz bewahrt, kein Zweifel. Aber: Als Rettung lässt sich der Einstieg des Jordaniers nun wirklich nicht mehr verkaufen.
Vielmehr als schleichender Niedergang, dessen Ausmaß noch nicht abzusehen ist. Was für ein Jubel im Sommer, als nach jahrelangen Querelen die Geldschatulle aufgemacht wurde. Stefan Aigner wieder dahoam! Doch selbst der Urlöwe erkannte schnell: Hier läuft etwas in die völlig falsche Richtung.
Hire-and-Fire-Mentalität des mächtigen Millionärs
Seit dem Winter, als Kosta Runjaic und Thomas Eichin der Hire-and-Fire-Mentalität des mächtigen Millionärs zum Opfer fielen, folgte ein Umbruch, wie man ihn selten erlebt hat: Ismaik übernahm ohne Gegenwehr von Vereinsseite die Zügel, installierte Wunschtrainer Vitor Pereira und Geschäftsführer Ian Ayre und ließ Spieler kaufen, die das Mannschaftsgefüge nachhaltig schädigten.
Vor der Außenwelt und der Abstiegsgefahr schottete man sich ab, während Spiele und Identität gleichermaßen verloren gingen. Der Absturz erscheint als traurige wie logische Konsequenz – ein ziemlich teuer erkaufter Abstieg.