Köllner-Klartext: 1860-Coach ärgert sich über seine Löwen

Der 1860-Trainer ärgert sich über eine schwache Leistung seiner Löwen beim 1:1 im Grünwalder gegen den SV Meppen. "Wir haben nicht gut gespielt. Uns fehlt die Konstanz aktuell. Punkt, aus!"
von  Matthias Eicher
Konsternierte Gesichter bei den Löwen: (v.l.) Trainer Michael Köllner, Sportchef Günther Gorenzel und Torjäger Sascha Mölders.
Konsternierte Gesichter bei den Löwen: (v.l.) Trainer Michael Köllner, Sportchef Günther Gorenzel und Torjäger Sascha Mölders. © imago images/MIS

München - Wie durch gute Leistung gewonnen, so im nächsten schwachen Spiel zerronnen: Die Sechzger hätten sich für ihre starke - aber ungekrönte - Performance bei Aufstiegsfavorit Eintracht Braunschweig (1:1) eine Woche später mit einem Heim-Dreier gegen Meppen belohnen können. Aber: Zum Leidwesen der Löwen und zum Ärger ihres Dompteurs setzte es einen Rückschlag.

Das 1:1 des TSV 1860 am Samstag gegen den SV Meppen wird entgegen aller guten Vorsätze als schwaches, unrühmliches Spiel in die 1860-Historie eingehen.

TSV 1860: Wo blieb das weiß-blaue Powerplay?

Zwar konnte Sechzig im heimischen Grünwalder Stadion den Rückstand durch Rene Guder (18.) ausgleichen, Neuzugang Marcel Bär köpfte eine Ecke von Richard Neudecker in die Maschen (40.), doch als alle ein weiß-blaues Powerplay erwarteten, kam von den Köllner-Kickern nicht mehr viel.

"Wir sind sicherlich unzufrieden mit der Art und Weise, wie wir heute Fußball gespielt haben", sagte ein konsternierter Köllner nach der nächsten mageren Punkteteilung. Diesmal gab es vom Oberpfälzer kein Schönreden. Er sprach ehrlichen, schonungslosen Klartext.

"Wir waren in den ersten Minuten richtig gut. Dann hat unser Spiel an Qualität verloren, das muss man einfach sagen", gestand Köllner über seine anfangs sichtlich motivierte Mannschaft um Torjäger Sascha Mölders, die sich für die Braunschweig-Mühen belohnen wollte.

Schwungvoller Beginn - schlechte Verteidigung

Schwungvoller Beginn, absolute Löwen-Dominanz, ein Treffer von Richard Neudecker, der aber aufgrund eines eigenen Fouls allerdings - zurecht - nicht gegeben wurde (9.). Dazu die nächste Chance durch einen Bär-Schuss (15.): Der Auftakt passte.

Es folgte, was wohl so manchen Löwen mit verwunderten Augen zurückließ: ein Meppener Treffer aus dem Nichts, bei dem die Sechzger weder den langen Ball verhindern konnten, noch die Viererkette den enteilten Guder oder der vorschnell herausgeeilte Hiller den Ball erwischten.

"Wir haben einfach schlecht verteidigt", kritisierte Bär, Köllner ergänzte: "Dann war es für uns schon eine Herkulesaufgabe." Doch selbst das konnte 1860 noch regeln, durch den Ausgleich zu einem psychologisch guten Zeitpunkt.

Nun sollte schließlich folgen, was Köllner hinterher ebenso frustriert wie verärgert zur Kenntnis nehmen musste: Von Sechzig kam mit Ausnahme eines Lattenknallers von Mölders (46.), der offenbar nur die Gäste wachrüttelte, nicht mehr viel. Köllners ironische Kritik: "Die erste Minute war noch richtig gut." Der 51-Jährige weiter: "Obwohl uns Meppen viele Konter angeboten hat, haben wir nicht gut gespielt." Was dem Trainer der Giesinger hauptsächlich fehlte: "Wir haben gute Phasen, wir haben aber auch schlechte Phasen."

Eine solch schwächere Phase müsse man mit allen Mitteln "so kurz wie möglich halten", stellte Köllner klar. Einzig: Diese Mittel fehlte seinen Mannen, deren Überzeugung mehr und mehr durch die Hände zu rinnen schien. Das harte Urteil ihres Trainers: "Uns fehlt die Konstanz aktuell. Punkt, aus!"

Fragt sich nur, wie sich die besagte Kontinuität der Löwen-Dominanz von Anpfiff bis Spielende implementieren lässt. "Du kannst dich stundenlang hinhocken und kannst reden, aber fürs reden kriegst du im Fußball nix." Wofür dann, Herr Köllner? "Du musst trainieren und an Lösungen arbeiten." Vielen Dank für die Auskunft. Die Sechzger-Fans würden es danken, wenn die Maßnahmen schnell fruchten. . .

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.