Köllner erklärt, warum es beim TSV 1860 keine langfristigen Verträge gibt

Im Sommer laufen etliche Verträge beim TSV 1860 aus, für Löwen-Trainer Michael Köllner ist das jedoch kein Grund zur Beunruhigung.
von  AZ
1860-Trainer Michael Köllner.
1860-Trainer Michael Köllner. © IMAGO / Treese

München - Im kommenden Sommer laufen beim TSV 1860 zwölf Verträge aus – unter anderem von Stammspielern wie Abwehrchef Stephan Salger, Spielmacher Richard Neudecker oder Torwart Marco Hiller. Mit wem können und wollen die Sechzger verlängern, und welchen Spielern lässt man ablösefrei ziehen? Auf Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel kommt eine echte Mammut-Aufgabe zu.

Sechzig-Trainer Michael Köllner lässt sich von den vielen auslaufenden Verträgen aber nicht aus der Ruhe bringen. Für einen Drittliga-Verein sei eine solche Situation vielmehr relativ normal, wie er zuletzt sagte.  "Als Drittliga-Klub einem Spieler einen Vierjahres-Vertrag zu geben, ist relativ schwierig", führte der Löwen-Coach weiter aus. "Erstmal machen das die Spieler nicht mit, denn für einen relativ guten Spieler kann die Dritte Liga keine Heimat sein."

Doch auch für den Verein selbst wären viele langfristig laufende Verträge laut Köllner nicht ideal. "Wir brauchen auch Handlungsoptionen, wenn wir wirklich mal aufsteigen sollten und nicht 25 Spieler nach oben mitschleppen können."

TSV 1860: Welchen Mix Köllner im Kader möchte

Vielmehr komme es für den 1860-Trainer auf die richtige Mischung im Kader an. Ein Mix aus Führungsspielern und vielversprechenden Nachwuchslöwen, zudem sowohl Löwen mit regionalem Bezug zu München als auch Spielern von außerhalb. "Natürlich musst du Ankerspieler halten", sagte Köllner dazu – und zählte neben Hiller, der verlängern möchte, auch Neu-Kapitän Stefan Lex auf, dessen Vertrag sich zuletzt automatisch verlängerte. Auch "verlässliche Größen" wie Linksverteidiger Phillipp Steinhart oder Daniel Wein seien fürs Mannschaftsgefüge wichtige.

"Und dann kommen noch Marius Willsch oder Fabian Greilinger dazu, denn das sind gefühlt die Spieler, die bei jedem Fan aus dem Nachbarhaus kommen könnten. Das darf man nicht unterschätzen", erklärte Köllner. Und weiter: "Aber auf der anderen Seite brauchen wir auch Spieler wie Marcel Bär oder Yannick Deichmann, die jetzt mit München nichts am Hut haben und nach ihrer Zeit die Stadt wieder verlassen und weiterziehen werden, aber sich trotzdem in ihrer Zeit bei 1860 einbringen können."

Keine langfristigen Verträge bei den Löwen

Viele Verträge beim TSV 1860 laufen über zwei Jahre, für Köllner sei das vollkommen in Ordnung. "Dann hast du auch die Chance, frisches Blut reinzubringen." In den höheren Ligen läuft das meist anders, hier werden Verträge gerne auch mal vorzeitig um vier bis fünf weitere Jahre verlängert – der rote Stadtrivale (Stichwort Kingsley Coman) lässt grüßen. Zum Vergleich: Die längsten Verträge bei den Sechzgern haben aktuell die Nachwuchsspieler Lorenz Knöferl und Nathan Wicht, deren Arbeitspapiere jeweils bis 2024 laufen.

Köllner ist es laut eigener Aussage wichtig, dass eine Gruppe geschaffen wird, die unabhängig von der persönlichen Situation eines einzelnen Spielers zusammenhält. "Wenn uns das gelingt – und dazu haben auch die Tage von Belek sehr geholfen, dann ist es egal, wie die Vertragssituation bei dem ein oder anderen ist."

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