Klaus Fischer brachte Hain das Kicken bei
München - Klaus Fischer kann sich noch ganz genau erinnern. „Der Stephan kam mit neun Jahren zu mir in die Fußballschule", sagt der ehemalige Torjäger des TSV 1860 über Stephan Hain, den vierten Neuzugang der Löwen für die kommende Saison. „Er war schon damals ein sehr talentiertes, allerdings auch kleines, schmächtiges Kerlchen. Da hat er sich aber über die Jahre enorm weiterentwickelt."
Hain, den die Löwen am Dienstag ablösefrei aus Augsburg verpflichteten, kommt aus Zwiesel – aus dem gleichen Ort also wie Fischer, der nach seiner Zeit bei 1860 vor allem auf Schalke zum zweiterfolgreichsten Stürmer der Bundesliga-Geschichte wurde.
Nach dem Ende seiner Karriere etablierte Fischer seine Fußballschule – und brachte auch dem jungen Hain das Toreschießen bei. „Stephan ist ein unheimlich ehrgeiziger Spieler, der schon als Kind bei Wind und Wetter draußen trainierte. Sein Vater musste ihm im Winter sogar den Garten vom Schnee befreien, damit er üben konnte", sagt Fischer.
Diese professionelle Einstellung imponierte Fischer schon damals. Und der 63-Jährige versichert, dass Hain in den Jahren nichts von seinem Willen eingebüßt hat. „Stephan kann sich beim TSV 1860 noch weiterentwickeln. Er ist ein Spielertyp, den die Löwen gut gebrauchen können. Er ist sehr ruhig am Ball und man kann vor allem mit ihm Fußball spielen – das ist das Entscheidende. Stephan ist ein technisch sehr gut ausgebildeter Spieler", lobt Fischer seinen ehemaligen Zögling. „Ich bin überzeugt davon, dass er sich bei den Löwen durchsetzen wird.“
In Augsburg klappte das zuletzt nicht mehr. Zwar ballerte Hain die Augsburger einst hoch in die Bundesliga, doch diese Saison kam er nur auf zwölf Einsätze und einen Treffer. „Augsburgs Manager Stefan Reuter hat mir bestätigt, dass Stephan immer ganz nah an der Startelf dran war. Aber er hatte halt auch mit Sascha Mölders einen sehr guten Stürmer vor sich", sagt 1860-Sportchef Florian Hinterberger. Am 8. Mai 2011 machte Hain vor allem auf sich aufmerksam, als er die Augsburger durch seinen 1:0-Siegtreffer gegen den FSV Frankfurt in die deutsche Beletage schoss. Im Herzen, glaubt Hinterberger aber, sei Hain schon immer ein Blauer gewesen. Denn: „Er kommt aus Niederbayern. Da ist fast alles blau, da haben wir riesiges Fanpotenzial. Stephan ist also schon geimpft.“