Kiraly: „Wir sollten auf die Deutschen aufpassen“

Warum Ungarns überragender Torhüter Kiraly, ansonsten Keeper beim Zweitligisten TSV 1860, beim Treffer von Bayern-Star Gomez zurückzog – und welche Rolle der Schiedsrichter dabei spielte.
von  Abendzeitung
Gabor Kiraly: Die besten Bilder vom Löwen-Keeper - auf dem Rasen und abseites des Platzes
Gabor Kiraly: Die besten Bilder vom Löwen-Keeper - auf dem Rasen und abseites des Platzes © dpa/sampics,Schmalz

Warum Ungarns überragender Torhüter Kiraly, ansonsten Keeper beim Zweitligisten TSV 1860, beim Treffer von Bayern-Star Gomez zurückzog – und welche Rolle der Schiedsrichter dabei spielte.

BUDAPEST Die meisten Löwen-Profis sind seit über einer Woche im Urlaub, Gabor Kiraly und WM-Fahrer Antonio Rukavina müssen allerdings noch warten. Während der Serbe am Samstag beim enttäuschenden 0:1 gegen Neuseeland in Klagenfurt zwar 90 Minuten durchspielte, sich aber vor dem Tor des Tages ungeschickt anstellte, erlebte der Ungar Kiraly beim Testspiel gegen Deutschland einen großen Auftritt. Und brachte damit vor allem DFB-Jungstar Mesut Özil zur Verzweiflung. Der Löwen-Keeper parierte in Budapest gleich vier gute Chancen des jungen Bremers und war damit ganz klar bester Spieler seiner Mannschaft. „Stimmt, für mich lief es ganz gut", sagt Kiraly am Morgen danach.

Nach der durchwachsenen Zweitligasaison mit den Blauen durfte Kiraly sein Können also mal wieder auf großer Bühne beweisen – und das gelang ihm trotz der drei Gegentore hervorragend. Aber allzu wichtig nimmt der Mann mit der Schlabberhose seine Leistung nicht. „Es waren zwar viele Schüsse und Eins-gegen-eins-Situationen vor meinem Tor, aber man muss von mir auch verlangen, dass ich solche Bälle halte", sagt er. „Schade aber, dass unsere Mannschaft so viele Chancen zugelassen hat. Man hat klar gesehen, dass die meisten eigentlich schon im Urlaub sind. Wir waren ziemlich schlecht“, ergänzt er.

Kiraly dagegen hielt, was zu halten war. Beim Elfmeter von Podolski und dem Treffer von Cacau war er machtlos. Und beim Tor von Bayerns Mario Gomez zog er vorsichtshalber zurück. „Der Schiedsrichter hat uns vor dem Spiel klargemacht, dass wir auf die Deutschen aufpassen sollen, weil die zur WM fahren. Also bin ich in der Aktion mit Mario nicht runter auf den Boden gegangen, das hätte nämlich gefährlich werden können“, sagt er. „Ich wollte dann mit dem Fuß klären und sah dabei ziemlich schlecht aus. Aber in so einem Spiel war das nicht so schlimm“, sagte Kiraly, der Gomez so im DFB-internen WM-Rennen ganz nebenbei ein Tor schenkte. Nachbarschaftshilfe der besonderen Art vom Löwen-Profi für den kriselnden Bayern-Star.

„Nach den vielen Jahren in Deutschland war das für mich ein sehr schönes Spiel. Auch wenn wir verloren haben, war es schön, einen guten Abschluss geschafft zu haben“, sagt Kiraly. Und was erwartet er für die neue Saison? „Es ist schade, dass Mlapa, Rösler und Felhi weg sind. Aber es kommen neue Leute, die uns mit Frische und neuem Mut weiterhelfen. Ich bin mir sicher, der Geschäftsführer wird alles dafür tun, dass wir bald eine Mannschaft haben, mit der wir in Ruhe arbeiten können und Erfolg haben werden.“

Marco Plein

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