Kiraly: Ein bisschen Radi

Torwart Gabor Kiraly ist in der Nervenschlacht gegen Hertha der Löwe des Abends. Lienen feiert ihn: „Er war überragend, mit seiner Präsenz hat er den Gegner erschreckt.“ Und mit seinen sagenhaft coolen Mätzchen auch.
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Gabor Kiraly: Die besten Bilder vom Löwen-Keeper - auf dem Rasen und abseites des Platzes
dpa/sampics,Schmalz Gabor Kiraly: Die besten Bilder vom Löwen-Keeper - auf dem Rasen und abseites des Platzes

Torwart Gabor Kiraly ist in der Nervenschlacht gegen Hertha der Löwe des Abends. Lienen feiert ihn: „Er war überragend, mit seiner Präsenz hat er den Gegner erschreckt.“ Und mit seinen sagenhaft coolen Mätzchen auch.

MÜNCHEN Sebastian Färber (21) hat zwar nicht die beste Sicht, aber ein gutes Gespür. Färber ist der Mann, der bei 1860-Heimspielen im riesigen Kostüm des Löwen-Maskottchens steckt und hüpfend für Stimmung in der Kurve sorgt. Nachdem das Nervenspiel, dieser grandiose Pokalerfolg gegen Hertha nach dem Elfmeterschießen endlich ausgestanden war und die Fans tobten vor Freude, da lief das Maskottchen (also Färber) sofort zum Mann des Abends und schlug seine Tatzen um ihn. Als das riesige Plüschtier an seinem Hals lag, da lächelte Gabor Kiraly, der Torhüter, endlich.

Zuvor war der Keeper sagenhaft cool gewesen. Hatte gelassen Bälle abgewehrt wie lästige Fliegen. Hatte Flanken gepflückt wie Äpfel. Hatte ungestüme Mit- und Gegenspieler wie Felhi und Raffael gebändigt. Und dann, als es ins Elfmeterschießen ging, gleich den ersten Strafstoß von Kacar abgewehrt. Da war Hertha schon entnervt – von Kiraly, dem Löwen des Tages.

Hinterher schwärmte Trainer Ewald Lienen: „Gabor war überragend. Er hat Ruhe ausgestrahlt, er hat uns mit seinen Paraden im Spiel gehalten. Und mit seiner Präsenz hat er den Gegner erschreckt.“

Tatsächlich hatte Kiraly, 1,91 Meter lang und 92 Kilo schwer, eine Show abgezogen, die Hertha bange werden ließ. Als er etwa in der Verlängerung eine Großchance von Ramos vereitelt und den Ball unter sich begraben hatte, da wies er – noch im Liegen – mit wedelnden Armen die Mitspieler schon an, wieder nach vorn zu laufen. Sein Blick hatte, ja wirklich: etwas Gelangweiltes. 16 Jahre ist Kiraly jetzt Profi. Die stoische Ruhe, die er in einer solchen Nervenschlacht ausstrahlt, kann einen Gegner fertig machen.

Erst recht im Elferschießen. Da verschränkte Kiraly vor jedem Hertha-Schuss die Arme hinterm Rücken, als müsse er widerwillig für ein Familienfoto posieren. Ein Mätzchen jener selbstbewussten Art, die alte Löwen-Fans ein bisschen an die exzentrische Torwart-Legende Radi Radenkovic (74) erinnert haben mag.

Christoph Janker (24), der Ex-Löwe bei Hertha, hielt dem mentalen Kräftemessen mit diesem Kiraly, dem Ex-Herthaner, nicht stand und jagte gleich den zweiten Berliner Elfer übers Tor. Der Rest war dann leicht für 1860. Und für Kiraly.

„Ich war als Bub schon ein Elfmeterkiller“, sagte er später. Und ansonsten habe er nur seinen Job erledigt. Das hat er sehr gut gemacht. Das merkte nicht nur der Mann im Löwenkostüm. ill

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