„Keine Purzelbäume nach drei Siegen“

Der TSV 1860 ist stark in die Saison gestartet. Jetzt wollen sich die Löwen oben etablieren. In der AZ verraten die Aufstiegshelden von 1994, worauf es in den nächsten Wochen ankommt.
Marco Plein |
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Jens Keller, Bernhard Winkler, Peter Pacult und Torhüter Rainer Berg feiern den Aufstieg in der Kabine.
Rauchensteiner Jens Keller, Bernhard Winkler, Peter Pacult und Torhüter Rainer Berg feiern den Aufstieg in der Kabine.

Die Löwen haben kaum Zeit, sich nach ihrem euphorischen Auftritt und dem 4:0 gegen Aue wieder zu besinnen. Am Mittwochmorgen wird trainiert, am Donnerstagmittag dann noch mal, und am Freitag steht schon die Partie in Düsseldorf an. Doch derzeit kann Trainer Reiner Maurer den Terminstress weglächeln, auch ihn beflügeln die jüngsten Galaauftritte der Löwen – und nach zwei hohen Siegen mit 9:0-Toren und dem Sprung auf Platz zwei muss er sich um die Form seiner Profis sowieso keine Sorgen machen. Kniffliger wird es, dem jungen Team zu verdeutlichen, dass nicht mal ein Achtel der Saison rum ist und dass bis auf einen Topstart nichts erreicht wurde.

Schon vor vier Jahren hatte 1860 famos losgelegt und nach sieben Spielen auf Platz eins gestanden, doch dann fiel man kläglich ab und wurde nur Elfter. Das soll nun vermieden werden, „wir wollen uns oben festbeißen“, kündigte Kapitän Benny Lauth an, und Daniel Bierofka sagte: „Wir müssen zeigen, dass das kein Strohfeuer war. Jetzt geht’s um Kontinuität. Ich schätze uns im Moment noch stärker ein als vor vier Jahren. Wenn sich niemand verletzt, können wir uns da oben behaupten.“

Den umgekehrten Weg der 2007er-Mannschaft gingen die Aufstiegshelden von 1994 – gerade erst hatten sie den Sprung aus der Bayernliga in Liga zwei geschafft, schon hielt man dort so gut mit, dass kurz vor Schluss sogar der Sprung auf Platz drei klappte. Hier verraten die Löwen von damals, wie die von heute Nervosität vermeiden und konstant erfolgreich sein können.

Thomas Miller (48 Jahre/ 149 Profispiele für 1860): „Entscheidend ist, dass alle Ruhe ausstrahlen. Da sind nicht nur die Spieler gefordert, sondern auch das Präsidium, der Aufsichtsrat, die Geschäftsführung und so weiter. Wir haben damals nie an den Aufstieg gedacht, sondern immer nur ans nächste Spiel. Wir waren aber auch viel abgezockter und erfahrener als das Team heute; uns hätte nichts aus der Bahn geschmissen. Die Jungs heute sind jung und wild, das ist klasse. Und mit Reiner Maurer, der ja 1994 mit uns aufgestiegen ist, haben sie einen Trainer, der weiß, wie man vernünftig mit Erfolgen umgeht.“

Rainer Berg (45/ 100 Profispiele für 1860): „Wir hatten es damals leichter, weil uns als Aufsteiger niemand ernst genommen hat. Erst im letzten Saisondrittel haben wir an den Aufstieg gedacht. Jetzt hat die Mannschaft aber die Chance, sich von einer Euphorie lange tragen zu lassen. Es gibt nichts Schöneres für einen Fußballer, als diesen positiven Stress zu haben, sich oben behaupten zu wollen.“

Bernhard Trares (45/ 133 Profispiele für 1860): „Wer sich ablenken lässt, hat schon verloren. Je mehr man gewinnt, umso schwerer sind die eigentlich einfachen Dinge, wie täglich konzentriert zu trainieren. Genau das ist das Geheimnis: Bloß keine Purzelbäume schlagen, wenn man drei Mal gewonnen hat. Und wichtig ist auch: Niederlagen abhaken. Die dürfen die Grundstimmung nicht zerstören.“

Roland Kneißl (48/ 34 Profispiele für 1860): „Heute wie damals gilt: Die Chemie stimmt. Die interne Harmonie ist das A und O, aber sie darf nicht einschläfernd wirken. Ein paar Reibungspunkte sind auch nicht schlecht. Wichtig ist, fest an den Erfolg zu glauben, dann ist alles möglich und dann macht’s auch Spaß. Ich hoffe, die jungen Spieler bleiben cool.

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