Keanu Staude: Der Auserwählte des TSV 1860 in der Aufstiegs-Matrix

Der 1860-Neuzugang wurde nach einem Superhelden-Darsteller benannt - und sagt selbstbewusst: Aufstieg? "Natürlich ist das noch möglich".
von  Matthias Eicher
Winterneuzugang des TSV 1860: Keanu Staude.
Winterneuzugang des TSV 1860: Keanu Staude. © Rauchensteiner / Augenklick

München - Dürfen wir vorstellen: Hier kommt Keanu Staude, Neuzugang des TSV 1860! Benannt nach einem echten Hollywood-Filmstar.

Keanu Staude: Benannt nach einem Auserwählten

Als Thomas Anderson alias "Neo" hat sich Schauspieler Keanu Reeves in der preisgekrönten Matrix-Trilogie unsterblich gemacht: Vom jungen Hacker wird Neo zum Superhelden, der aus der künstlich geschaffenen Matrix ausbricht - und der Menschheit im schier hoffnungslosen Kampf gegen die Maschinen als "Auserwählter" zum Sieg verhelfen soll. "Meine Mutter fand den Schauspieler Keanu Reeves ganz gut - und auch die Matrix-Filme", meinte der 24-jährige Neu-Löwe bei seiner gestrigen Vorstellung in einer virtuellen Presse-Runde lachend. Als Sechzigs "Auserwählter" soll Staude, wie Sport-Chef Günther Gorenzel erklärte, ein unberechenbares Element sein, um die gegnerischen Abwehr-Bollwerke zu durchdringen. "Am liebsten spiele ich im Zentrum, bin sehr spielfreudig und kreativ", bedient der flexible Offensivspieler die Hoffnungen: "Ich komme auch gerne über Außen und suche gerne das Eins gegen Eins und den Abschluss."

Ein Ausfall beim TSV 1860 kommt Staude zugute

Wie passend, dass Mittelfeld-Lenker Richard Neudecker am kommenden Samstag bei Abstiegskandidat MSV Duisburg (14 Uhr) gesperrt fehlt. "Ich denke schon, dass ich der Mannschaft auf dieser Position helfen könnte", wirbt Staude für sein Startelfdebüt: "60, 70 Minuten könnte ich schon spielen. Gegen Duisburg sind auf alle Fälle drei Punkte drin!" Das Selbstvertrauen des Kreativ-Kickers entspricht schon mal der Überzeugung eines Superhelden. Auf die Frage nach seinem Ziel mit 1860 meint der 86-malige Zweitligaspieler - entgegen der zumeist zurückhaltenden Äußerungen aus dem weiß-blauen Lager - vollmundig: "Der Aufstieg!"

Staude denkt groß - auch noch für diese Saison

Auf Nachfrage, ob der zunächst bis Saisonende, aber mit Option auf Verlängerung verpflichtete Bielefelder die laufende Spielzeit
meint, entgegnet er: "Natürlich ist das in dieser Saison noch möglich!" Seinen großen Traum beschreibt er so: "Man will immer in der höchsten Liga in Deutschland spielen." Das heldenhafte Vorbild? Cristiano Ronaldo, Zitat Staude: "Er ist das Nonplusultra." Staudes Motto: Denken Sie groß!

Unangenehme Vorfälle, die ihn mental gestärkt haben

Doch lässt er auch Taten folgen? Sechzigs Neo musste auf dem Weg nach oben folgenschwere Rückschläge einstecken: Etwa die veröffentlichte Sprachnachricht seiner Beleidigungen gegen die Bielefelder Kollegen, darunter auch 1860-Mitspieler Stephan Salger. "Ich bin ein Bielefelder Junge, bin dort aufgewachsen. Dann bist du plötzlich nicht mehr beliebt, 26.000 Zuschauer buhen dich aus im Stadion", sagt Staude. Es folgten das Missverständnis mit Zweitligist Würzburger Kickers - und die Corona-Infektion bei 1860. Lauter Dinge, die Staude "mental stärker" machten.

Ob der Veganer Mölders' Leberkässemmel widerstehen kann?

Bei 1860 will er nach seinen beiden Kurzeinsätzen "viel spielen" - vielleicht ja angetrieben von der Superkraft seines Sitznachbarn Sascha Mölders und dessen Leberkässemmel-Verzehr: "Ich habe mich anderthalb Jahre lang vegan ernährt, aber ich habe das mit Saschas Semmeln gehört. Scheint nicht zu schaden - vielleicht muss ich das auch mal machen."

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