Karl-Heinz Wildmoser: Zum Abschied „Buona Sera“
Am Mittwoch ist die Trauerfeier für den Wiesn-Wirt und legendären Oberlöwen Karl-Heinz Wildmoser (71†) am Waldfriedhof – wegen des Andrangs wird die Feier nach draußen ins Freie übertragen
MÜNCHEN Es wird eine große, eine gewaltige Trauerfeier. Mehrere tausend Menschen werden heute Nachmittag ab 15 Uhr zum Abschied von Karl-Heinz Wildmoser im Waldfriedhof erwartet. Es wird viele Reden geben und Musik, die der letzte Woche überraschend verstorbene Großgastronom und Ex-Löwen-Präsident liebte. „Er war eine Persönlichkeit. Ich freu’ mich für ihn, wenn viele Leute kommen“, so sein Sohn Karl-Heinz Wildmoser jr. zur AZ.
Für Herbert Huber von der städtischen Friedhofsverwaltung handelt es sich um „eine normale Trauerfeier im großen Umfang“. Wegen des erwarteten Andrangs wird die Zeremonie per Lautsprecheranlage nach draußen übertragen. Ein Großaufgebot von Mitarbeitern wird dafür sorgen, dass alles in einem angemessenen Rahmen abläuft. Denn in die Aussegnungshalle passen nur rund 300 Menschen. 60 Plätze sind für Angehörige und für die Ehrengäste geblockt.
Bestatter Rudolf Zirngibl aus Starnberg wollte gestern auf Wunsch von Therese Wildmoser noch nichts über den Ablauf der Trauerfeier verraten. „Wir sind darauf vorbereitet“, sagte er der AZ, Ereignisse dieser Größenordnung habe man „zwei Mal im Jahr“.
Trotz der Zurückhaltung: Einige Details zum Verlauf der rund eineinhalbstündigen Abschiedsfeier sind inzwischen bekannt. Natürlich wird der bekennende Löwe und OB Christian Ude sprechen, dazu 1860-Präsident Rainer Beeck, Gerhard Schnell von der Fanclub-Arge der 60er und Hacker-Pschorr-Chef Andreas Steinfatt.
Der Club wird mit dem Mannschaftsbus anreisen, das Training wurde von 16 auf 17.30 Uhr verschoben, um den Spielern Gelegenheit zur Teilnahme an der Trauerfeier zu geben. Neben den aktuellen und früheren Trainern wird auch der neue Löwen-Geschäftsführer Robert Niemann dem Verstorbenen seine Referenz erweisen – das gehöre sich so, sagte er der AZ, auch wenn er Wildmoser nicht persönlich gekannt habe.
Sehr gut hat den Verstorbenen Pfarrer Valentin Tremmel gekannt, der langjährige Chef des 60er-Fanclubs Obing. „Er hatte eine raue Schale, er konnte sein Innenleben nicht so recht zeigen“, so der Geistliche zur AZ. Ins Zentrum seiner Trauerrede will Tremmel Wildmosers Liebe zu seiner ganzen Familie stellen, von der er auf dem Sterbebett gesprochen hatte: „Diese Aussage ist für mich sehr wichtig.“ Schließlich herrschte zwischen Vater und Sohn Wildmoser seit Jahren totale Funkstille.
Sehr emotional wird der Schlusspunkt der Trauerfeier – wenn Wildmoser-Freund Herbert Huber mit dem Akkordeon „Buona Sera Signorina“ anstimmt. Dieser Evergreen zählte zu den Lieblingsliedern des Verstorbenen.
Wann und wo die Urne mit Wildmosers Asche beigesetzt wird, wird auf Wunsch der Angehörigen geheim gehalten. „Das ist im Sinne meiner Mutter – schließlich ist das eine reine Familienangelegenheit“, sagte Karl-Heinz Wildmoser junior gestern. hu, mpl