Kampf um Stammplätze fordert erste Opfer
München - Guillermo Vallori war angefressen. Der ehemalige Kapitän der Löwen musste zuhause bleiben, während seine Mitspieler am Wochenende nach Hamburg fuhren, um den ersten Sieg der Saison einzufahren."Er war enttäuscht", bestätigte Trainer Ricardo Moniz. "Aber ich finde das gut. Wenn meine Spieler mich dann nicht mögen, heißt doch nur, dass sie ambitioniert sind."
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Vallori ist das beste Beispiel, wie eng es geworden ist im Kader der Löwen. Vallori, Christopher Schindler, Kai Bülow, Gary Kagelmacher, dazu Grzegorz Wojtkowiak und Martin Angha - sie alle können und wollen Innenverteidiger spielen, nur zwei dürfen. Während für Angha und Wojtkowiak Plätze auf den Außen gefunden wurden und Schindler als Kapitän gesetzt ist, kämpfen Kagelmacher, Bülow und Vallori um den einen verbliebenen Platz.
"Spieler müssen sich konkurrieren", sagte Moniz. Doch er warnte vor übertriebenem Ehrgeiz. "Aber ohne sich gegenseitig im Training zu verletzen." Da hatte Moniz zuletzt Bedenken gehabt, nachdem sich Moritz Volz in einem Zweikampf im Training verletzt hatte. "Das muss nicht sein."
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Doch gerade die Entscheidung, am Millerntor mit Kagelmacher und nicht mit dem gegen den Club Nacional starken Bülow aufzulaufen, zeigt, wie eng es aktuell aussieht Kader der Sechzger. "Bülow ist besser bei Standards, Kagelmacher besser beim Pressing." Deswegen habe sich Moniz für letzteren entschieden.
Das zeigt, auf welch schmalem Grat sich die Löwen personell mittlerweile bewegen. "Das ist ein Luxusproblem, aber auch ein Problem, weil Du Leute mit großen Egos zuhause lassen musst", weiß Moniz.
Das Hauen und Stechen um die Stammplätze hat gerade erst richtig begonnen. Es wird noch viele Härtefälle geben. Vallori wird nicht der letzte gewesen sein.
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