Kai Bülow - die Rückkehr des Retters
München - „Nach der Relegation war es mehr. Freunde und Familie haben aber gratuliert“, sagt jener Mann, der den TSV 1860 vor dem Abstieg bewahrte. Kai Bülow, Relegations-Retter gegen Holstein Kiel im letzten Jahr, schwingt sich derzeit erneut zum Löwen-Matchwinner auf. Zuletzt erzielte er jeweils die Führung für Sechzig – gegen Düsseldorf (3:2) wichtiger Türöffner, in Kaiserslautern Siegtorschütze.
„Klar freue ich mich, aber wenn ich treffe und wir 5:1 verlieren, bringt es nichts. Wichtig ist, dass wir gewinnen“, so Bülow am Dienstag. Er ist alles andere als ein Lautsprecher oder Egomane, sondern ein zurückhaltender Typ, der den Erfolg der Mannschaft über alles stellt. „Und dabei bleibe ich auch“, sagt der 29-Jährige, der schon so manches Mal von der Bildfläche zu verschwinden drohte.
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Auch nach der Winterpause schien der Abwehrspieler, eben erst nach einem Innenbandriss wieder fit, keinen Platz mehr zu haben: In der Innenverteidigung war und ist Neulöwe Jan Mauersberger gesetzt, im defensiven Mittelfeld sollte Goran Sukalo auflaufen – eigentlich. Wegen der Verletzung des Neuzugangs war plötzlich wieder Bülow gefragt. Und funktionierte. „Dazu kann ich nur sagen, was ich jedes Jahr sage: Konkurrenz belebt das Geschäft“, so Bülow, „Goran wird uns sicher helfen, wenn er fit ist. Darauf kommt es an.“
Bei den Roten Teufeln sei nicht er allein, sondern die ganze Mannschaft Garant für den Dreier gewesen: „Gary Kagelmacher klärt sensationell auf der Linie, Romuald Lacazette gewinnt drei Kopfballduelle, Rubin Okotie macht die Bälle gut fest, Maxi Wittek macht auf links ein hervorragendes Spiel. Klar, diejenigen, die Tore machen oder verhindern, sind im Fokus, aber wir waren als Kollektiv sehr gut.“ Ein Musterprofi eben.