Kaan Kurt und Kilian Ludewig: Die Nationalspieler des TSV 1860 im Rechtsverteidiger-Duell

TSV-1860-Neuzugang Kaan Kurt spricht über den Konkurrenzkampf mit dem anderen Rechtsverteidiger-Neulöwen Kilian Ludewig, den er von den Junioren kennt, über seinen Gladbacher Förderer Rose sowie Arsenal und Chelsea.
von  Matthias Eicher
Macht beim 4:0-Sieg des TSV 1860 in Memmingen eine gute Figur: Kaan Kurt, der mit Kilian Ludewig um den Rechtsverteidiger-Posten kämpft.
Macht beim 4:0-Sieg des TSV 1860 in Memmingen eine gute Figur: Kaan Kurt, der mit Kilian Ludewig um den Rechtsverteidiger-Posten kämpft. © Bernd Feil/imago

München - Freitag, 7. Juli: "Kaan Kurt wird ein Löwe", titelten die Sechzger über die Verpflichtung des jungen Rechtsverteidigers. Dienstag, 11. Juli: "Die Löwen holen Kilian Ludewig", schrieb der TSV 1860 bei dem Wechsel des nächsten Mannes – genau – für rechts hinten. Kurioserweise hat das Neu-Duo der Sechzger nicht nur dieselbe Position, die beiden Youngster sind schon mal für dieselbe (National-)Elf aufgelaufen.

"Ich wusste, dass Sechzig noch einen Außenverteidiger verpflichtet. Aber ich wusste nicht, dass es Kilian wird", sagte Neulöwe Kaan Kurt am Donnerstag bei seiner offiziellen Vorstellung.

Kaan Kurt und Kilian Ludewig wollen den TSV 1860 als Sprungbrett nutzen

Was noch lange nicht heißt, dass sich die beiden Neulöwen besonders häufig über den Weg gelaufen wären. Aber, so Kurt weiter: "Ich kenne ihn von der Nationalmannschaft. Da waren die 2000er und die 2001er-Jahrgänge zusammen im Trainingslager in Spanien." Nun steigt bei 1860 das Duell der National-Löwen.

Die Lebensläufe von Kurt und Ludewig, sie haben durchaus etwas gemeinsam: zwei hoffnungsvolle Talente, die bei großen Klubs gelandet sind (Kaan bei Gladbach, Ludewig bei RB Leipzig), zu Junioren-Nationalspieler avancierten und ihren großen Durchbruch schaffen wollten. Jetzt sind sie bei Sprungbrett 1860 gelandet. Im Falle von Kurt "mein nächster positiver Karriereschritt", der Transfer sei "ruckzuck" gegangen.

Gleiche Position, ähnliche Vita: Kurt-Konkurrent Kilian Ludewig.
Gleiche Position, ähnliche Vita: Kurt-Konkurrent Kilian Ludewig. © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

TSV-1860-Neuzugang Kaan Kurt: Sofort "ein super Gefühl"

Der Mann, der beim 4:0-Testspielsieg gegen Regionalligist FC Memmingen eine starke Premiere inklusive Assist feierte, habe von "Tag eins an ein super Gefühl" gehabt bei 1860: "Ich konnte bei meiner Premiere komplett befreit aufspielen."

Den ersten Kontakt hat übrigens Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer gehabt, bevor Coach Maurizio Jacobacci dran war: "Ich wusste schon vor dem Gespräch mit dem Trainer, dass ich zu den Löwen gehen will." Und zwar "aus Traditionsgründen und Ambitionsgründen".

Förderer Marco Rose: An Kaan Kurt waren bereits Arsenal und Chelsea London interessiert

Klingt ganz danach, als hätte der kleine Kicker (1,74 Meter) mit den stolzen Löwen Großes vor. "Meine Ziele möchte ich privat halten", stellt der gebürtige Moerser (Nordrhein-Westfalen) mit türkischen Wurzeln klar: "Wir können nach der Saison darüber sprechen, ob ich die erreicht habe."

Spannend: Er wäre durch seine Rolle als "moderner Außenverteidiger, der sich viel in die Offensive einschaltet, aber die Qualitäten eines Verteidigers" hat, fast in der Premier League gelandet. "Arsenal war an mir dran, Chelsea war an mir dran", erzählt der 21-Jährige über seine Zeit bei den Gladbacher Profis, in der Ex-Coach Marco Rose "ein großer Förderer" gewesen sei, dem er "viel zu verdanken" habe. Damals habe ihn der Verein nicht ziehen lassen, wobei sich Kurt trotz "riesiger Freude" über das Interesse "bei Gladbach durchkämpfen" wollte.

Duell gegen Kilian Ludewig: "Ich befürworte Konkurrenzkampf"

Ein Plan, der nicht aufging. Trotz seiner drei Highlights ("Profivertrag bekommen, U-Nationalspieler geworden und drei Mal im Profikader gestanden") hat es letztlich nicht gereicht. "Dafür gibt es viele Gründe, aber das liegt in meiner Vergangenheit. Ich akzeptiere es und jetzt geht's bei Sechzig weiter", meinte der Youngster, ohne tiefer blicken zu lassen.

Kurts Vorname Kaan, kommt übrigens aus der Türkei, wo seine Großeltern noch wohnen. "Ich habe das mal gegoogelt, als ich noch jünger war: Es heißt so etwas wie Herrscher", erzählt der Abwehrspieler lächelnd. Es gilt also für Kurt: Auf der rechten Seite möchte er künftig herrschen. Zur Not auch auf links, doch am liebsten auf der angestammten Position. Egal, ob Ludewig oder nicht, denn "ich sehe das positiv und befürworte Konkurrenzkampf". Na dann, möge das Duell der jungen National-Löwen beginnen.

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