Junglöwe des TSV 1860: Marius Wörl avanciert beinahe zum Matchwinner

In Abwesenheit des verletzten Tim Rieder glänzt Mittelfeld-Juwel Marius Wörl im Zentrum des TSV 1860, gegen die SV Elversberg gelingt ihm beinahe sogar der Siegtreffer. Die Mitspieler schwärmen: "Ein richtig angenehmer Junge!"
von  Bernhard Lackner
Youngster Marius Wörl hätte gegen die SV Elversberg beinahe seinen ersten Drittliga-Treffer für die Löwen erzielt.
Youngster Marius Wörl hätte gegen die SV Elversberg beinahe seinen ersten Drittliga-Treffer für die Löwen erzielt. © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Es waren nur wenige Zentimeter, die zum bislang größten Highlight in der noch jungen Profi-Karriere des Marius Wörl fehlten. Beim so wichtigen Spiel gegen die SV Elversberg kam der 18-Jährige in der 79. Minute nach Zuspiel von Marcel Bär im Strafraum zum Abschluss, scheiterte mit seinem Schlenzer aber ganz knapp am rechten Pfosten.

Auch wenn ihm die Krönung seiner Leistung – und damit wahrscheinlich auch der Siegtreffer gegen den Spitzenreiter – am Ende verwehrt bleiben sollte, bekam der junge Mittelfeldspieler das Grinsen nach der Partie kaum noch aus dem Gesicht. "Es fühlt sich natürlich mega an. Die Stimmung hier im Grünwalder ist einfach brutal, das nimmt einen als Spieler mit", sagte Wörl, der die Fans in der Westkurve nach seinem Pfostentreffer mit weit ausgebreiteten Armen animierte.

TSV 1860: Marius Wörl besticht durch Zweikampf- und Einsatzfreude

Er habe versucht, "die Fans anzufeuern und sie haben uns getragen. Wir sind unheimlich stolz auf die Fans und hoffen, dass wir jetzt wieder als Einheit zusammenwachsen", so der Junglöwe weiter.

Er selbst ging dabei mit bestem Beispiel voran. Nachdem er wie die komplette Mannschaft einen schwachen Start erwischt hatte, kämpfte sich der 18-Jährige ins Spiel und überzeugte mit Zweikampffreude und bedingungslosem Einsatz. Tugenden, die die Löwen-Fans auf den Rängen sehen wollen.

Doch nicht nur die – auch die Mitspieler wissen die Qualitäten des Junglöwen zu schätzen. "Der Wörli bringt mit seinen jungen Jahren schon sehr viel auf den Platz. Er ist ein sehr bodenständiger Typ und sehr lauffreudig unterwegs. Das ist ganz wichtig für uns", schwärmte etwa Yannick Deichmann, selbst ein Kämpfer-Typ.

Verlaat schwärmt von Wörl: "Er bringt Ruhe am Ball mit"

Auch Abwehrchef Jesper Verlaat schwärmt von Wörl. "Wörli ist viel gelaufen, hat viel geackert. Er bringt Ruhe am Ball mit und hat eine gute Ballverteilung", meinte der Innenverteidiger über seinen 18-jährigen Teamkollegen, der trotz des Pressings der Elversberger auch in engen Räumen immer wieder die richtige Lösung fand.

"Leider", so Verlaat weiter, "hat er am Ende das Ding nicht gemacht. Das hätte ich ihm sehr gegönnt, weil er wie schon in Duisburg ein gutes Spiel gemacht hat. Er ist ein richtig angenehmer Junge".

Die Möglichkeit für seinen ersten Treffer im Profibereich dürfte sich demnächst noch ergeben. Schon in der Hinrunde kam Wörl unter Ex-Trainer Michael Köllner immer wieder in der ersten Mannschaft zum Einsatz. In den vergangenen Wochen wurde er zwischenzeitlich in die U19 zurückbefördert, um beim Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga mitzuhelfen. Nachdem der mittlerweile gesichert ist, durfte Wörl gegen Duisburg (2:2) und Elversberg an der Seite von Routinier Quirin Moll von Beginn an im Mittelfeld ran.

TSV 1860: Tim Rieder fällt lange aus

Die Aussichten auf einen Platz in der ersten Elf könnten schlechter stehen für den Junglöwen, der von U19-Nationaltrainer Guido Streichsbier für die anstehende Länderspiele nominiert wurde – wenn auch nur auf Abruf. Grund dafür ist neben Wörls Leistungen auch der Ausfall von Tim Rieder.

Der Sechser hat sich zuletzt eine schwere Knieverletzung zugezogen und wird in dieser Saison wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Dass dessen Fehlen bislang nicht allzu sehr ins Gewicht fiel, lag auch am jungen Wörl.

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