Joel Zwarts weiter verletzt, Fynn Lakenmacher mit Ladehemmung: Sturm-Motor beim TSV 1860 stottert

München - Es ist inzwischen einige Wochen her, da stand Joel Zwarts am Rande des Trainings des TSV 1860 mit ein paar Reportern zusammen. Auf dem Rasen an der Grünwalder Straße 114 war der Niederländer nicht gewesen an diesem Tag, es zwickte die Bauchmuskulatur, wie er sagte und deutete mit seiner Hand auf die fragliche Stelle am Oberkörper.
Zwarts wirkte damals nicht sonderlich besorgt, er spielte die Blessur herunter. Alles halb so wild, eine Frage von Tagen vielleicht. Nun aber ist sein letzter Einsatz schon sechs Wochen her und das Comeback weiterhin nicht absehbar.
Verletzung von Joel Zwarts: Erst der Bauch, jetzt das Schambein
Ein Torjäger im Wartestand! So gerne Trainer Maurizio Jacobacci den Hünen bei Borussia Dortmund II dabei gehabt hätte, um die Punkte-Tristesse endlich zu verabschieden, es ist durchaus möglich, dass Zwarts bis zum Jahresende ausfällt. Es sei "schwierig einzuschätzen", wie lange die Zwangspause noch andauere, meint der Löwen-Dompteur vage.
Die Rede ist mittlerweile von Problemen im Bereich des Schambeins. Beschwerden, deren Dauer oft tatsächlich kaum vorhersehbar ist, vor allem, wenn sie zu einer Entzündung führen. Diese kann sich dort als hartnäckig und langwierig erweisen. Warnende Beispiele wie Marius Willsch (letztlich Karriereende) gab es in der Vergangenheit schon bei Sechzig.
Drei Rückkehr-Chancen gibt es noch. Das letzte Heimspiel dieses Jahres gegen Rot-Weiss Essen (9. Dezember) und die Auswärtsduelle bei Arminia Bielefeld (17. Dezember) und Waldhof Mannheim (20. Dezember) sind noch zu bewältigen – und die Löwen bräuchten eigentlich dringend mehr offensive Durchschlagskraft.
Joel Zwarts und der TSV 1860 – es läuft noch nicht rund genug
Jacobacci bedauert die Absenz des 24-Jährigen nicht nur wegen der Tatsache, dass er an ihn die Hoffnung auf Torgefahr knüpft, der 60-Jährige schätzt auch dessen körperliche Präsenz und Fähigkeit zum Kombinationsspiel. "Schade, dass er nicht da ist, er könnte uns wahnsinnig helfen", beklagt Jacobacci.
Zwarts und Sechzig, es war bisher ohnehin nicht die erwünschte fußballerische Liaison. Als der lange gesuchte Neuner wurde der Linksfuß als Neuzugang von Drittligakonkurrent Jahn Regensburg freudestrahlend präsentiert. Intensiv hatten die Blauen schließlich um Zwarts geworben. Die Löwen-Premiere gelang zwar grandios mit zwei Toren beim MSV Duisburg (3:0), wenig später folgte auch noch ein sehenswerter Treffer gegen Erzgebirge Aue (1:2), aber dann begann die Tor-Dürre. Lediglich einmal war Zwarts noch erfolgreich – bei Preußen Münster (1:1). Das ist keine überzeugende Quote, zumal die blaue Offensive nicht genügend zielsichere Alternativen bietet.
Die Hoffnung des TSV 1860? Explosion bei Fynn Lakenmacher
In den beiden zurückliegenden Monaten gelangen in neun Pflichtspielen nur magere sieben eigene Treffer, die drei in Saarbrücken waren eine Ausnahme. Die ungenügende Tor-Produktion, sie ist einer der wesentlichen Gründe, weshalb die Sechzger nicht vom Fleck kommen.
Freilich ist die Ursache nicht allein bei Zwarts zu suchen, erst recht nicht in den Wochen seines Fehlens. Auch die mangelhafte Entwicklung von Fynn Lakenmacher ist ein Faktor. Acht Tore hatte der wuchtige Stürmer in seiner ersten Saison auf Giesings Höhen erzielt, in der zweiten stand vor dem Dortmund-Spiel ein mickriges Törchen. Würde Lakenmacher endlich durchstarten, fiele der Zwarts-Ausfall auch nicht so arg ins Gewicht.