Jetzt klagt auch 1860: Wollen die Löwen die Stadionanteile zurück?

MÜNCHEN - Nicht nur um die Kosten fürs Catering in der Allianz Arena wird gestritten, nun reicht der TSV 1860 selbst eine Klage ein: Der Zweitligist sieht sich beim Verkauf der Anteile im Jahr 2006 vom FC Bayern über den Tisch gezogen.
Erstaunliches wurde im Landgericht München - im Rahmen der Catering-Klage der Allianz Arena GmbH gegen den TSV 1860 - bekannt. Die Löwen haben kurz vor Jahresende 2009 eine Klage eingereicht, mit der geprüft werden soll, ob bei der Übernahme der Stadionanteile durch den FC Bayern im Frühjahr 2006 alles korrekt abgelaufen ist.
Damals hatte der FC Bayern rund elf Millionen Euro bezahlt und die finanziell stark angeschlagenen Löwen vor der drohenden Insolvenz gerettet. Löwen-Anwalt Marc Weßling sagte am Mittwoch hierzu: „Der Kaufpreis war unserer Ansicht nach zu niedrig.“ Der Verkehrswert der Allianz Arena habe zum damaligen Zeitpunkt bei knapp über 40 Millionen Euro gelegen, weshalb die vom Lokalrivalen gezahlte Summe nicht hinreichend sei. Der Vertrag sei deshalb „sittenwidrig“.
Will 1860 seine Anteile nun etwa wieder zurück? Hat der Verein plötzlich genug Geld, obwohl man doch die Rückkaufs-Option - gegen eine zusätzliche Zahlung des FC Bayern - bereits vor Jahren abgetreten hat? „Theoretisch wäre das möglich“, sagt 1860-Anwalt Michael Priebe. Allerdings gibt er zu: „Dies dient uns als Hebel, um die Gegenseite zu Verhandlungen zu bewegen.“ Und zwar im Catering-Streit.
jos