"Jetzt fahren wir die Ernte ein": Der Umbruch des TSV 1860 ging voll auf

Trotz zahlreicher Personalwechsel im vergangenen Sommer zählt der TSV 1860 zu den absoluten Spitzenteams der 3. Liga. Der erzwungene Umbruch geht auf - schon jetzt schneiden die Löwen besser ab als in der letzten Saison.
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Beim TSV 1860 fürs Sportliche verantwortlich: Trainer Michael Köllner (l.) und Sportchef Günther Gorenzel
Beim TSV 1860 fürs Sportliche verantwortlich: Trainer Michael Köllner (l.) und Sportchef Günther Gorenzel © Rauchensteiner/Augenklick

München - Bis weit in den Sommer hinein herrschte Unklarheit an der Grünwalder Straße 114. Wer würde in der neuen Saison für den TSV 1860 auflaufen können – und wer nicht? Weit mehr als ein Dutzend Verträge liefen zum Ende der Spielzeit aus, die Kaderplanung lag aufgrund der Corona-Pandemie über Wochen hinweg auf Eis. Die Löwen waren also zum Improvisieren gezwungen, ein Umbruch war unumgänglich.

Die Liste der Abgänge war so lang wie prominent: Sechzig musste unter anderem Efkan Bekiroglu, Aaron Berzel, Timo Gehbart und Felix Weber ziehen lassen – immerhin konnte der unverzichtbare Alpha-Löwe und Torgarant Sascha Mölders gehalten werden. Die frei gewordenen Kaderplätze wurden zum Teil mit Talenten aus dem eigenen Unterbau aufgefüllt, hinzu kamen insgesamt fünf externe Neuzugänge.

Umbruch im vergangenen Sommer: Köllner sieht sich bestätigt

Trotz der schwierigen Umstände hat sich die Mannschaft bereits früh in der Saison gefunden und begeistert bisweilen mit spektakulärem Fußball. Vier Spieltage vor Schluss können sich die Löwen als Vierter noch berechtigte Chancen auf den Aufstieg ausrechnen - auch weil die Balance im Team stimmt. Sechzig stellt neben Dynamo Dresden mit 29 Gegentreffern das defensivstärkste Team der Liga, 62 eigene Treffer bedeuten ebenfalls einen absoluten Top-Wert.

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Gegenüber "München TV" gewährte Trainer Michael Köllner zuletzt einen Einblick in die Gedankengänge hinter der Kaderplanung. Er und Sportchef Günther Gorenzel hätten bewusst eine Mannschaft zusammengestellt, "die Potenzial hat und im Laufe der Saison noch Sprünge machen kann. Momentan sieht man, dass wir da richtig gelegen sind."

TSV 1860: Die Mischung im Team stimmt

Nach phasenweisen Leistungsschwankungen in der ersten Saisonhälfte zeigt sich die Mannschaft insbesondere in den vergangenen Wochen sehr konstant und eingespielt. Die bis dato letzte Niederlage gab es beim 0:1 gegen den MSV Duisburg Anfang März, aus den sieben Spielen seitdem holte Sechzig 19 von 21 möglichen Punkten.

"Wir haben im Sommer einen großen Umbruch vollzogen mit 18 Spielern, die nicht mehr an Bord sind, und vielen jungen Spielern das Vertrauen gegeben", sagt Köllner weiter. Die Mischung innerhalb der Mannschaft stimmt: Erfahrene Routiniers wie Sascha Mölders (36), Stephan Salger (31) oder Marius Willsch (30) harmonieren in dieser Saison sehr gut mit der mittlerweile voll etablierten Generation um Erik Tallig (21) oder Dennis Dressel (22).

TSV 1860 jetzt schon besser als in der vergangenen Saison

Dass sich das Team voll auf seine Entwicklung fokussieren konnte, hat auch mit der Ruhe im Umfeld zu tun. Nach Jahren der Grabenkämpfe zwischen den Gesellschaftern herrscht seit Monaten Frieden an der Grünwalder Straße. Auch das habe man vor der Saison forciert, wie Köllner erklärt. "Wir haben uns nicht umsonst vor der Saison das Motto 'Ein Team – ein Weg' gesetzt", meint der Oberpfälzer: "Ich erkenne im Verein, ob bei Investor Hasan Ismaik, beim Präsidium um Robert Reisinger oder unserem Hauptsponsor 'die Bayerische', dass jeder alles dafür tut, dass wir sportlich erfolgreich sind."

Wie erfolgreich, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Was schon jetzt klar ist: In Sachen Punkte und Tabellenplatz werden die Löwen in dieser Saison deutlich besser abschließen als noch in der vergangenen. Wer hätte das schon gedacht im vergangenen Umbruch-Sommer?

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6 Kommentare
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  • Radio Pähl am 01.05.2021 12:27 Uhr / Bewertung:

    Das ist mit zuviel "Heile-Welt"-Getue! Dass es momentan ruhig ist, liegt ausschließlich am Erfolg in Punkten, die gute spielerische Entwicklung ist da schon nebensächlich. Gewinnt die Mannschaft zwei Mal hintereinander nicht, dann fliegen schon vergiftete Pfeile. Die üblichen Marodeure halten sich momentan bedeckt, ihr destruktives Arsenal ist aber randvoll bestückt und jederzeit bereit. Der oben viel gelobte Günter Gorenzel ist längst im Fokus der Löwen-Killer-Kommandos. Kommt die erste echte Krise werden sie da sein, mit Ihrem grölenden Geschrei und Ihren Mistgabeln und Sensen. (Dieser Beitrag ist keine Satire! Die Fakten werden aber etwas zugespitzt und überakzentuiert dargestellt)

  • C_B am 01.05.2021 18:22 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Na wenn das ein Roter sagt, muss es ja stimmen...

  • Kein1860Fan am 01.05.2021 23:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Zufreffend, Günther Gorenzel wird mit teils unsinnigen Behauptungen kritisiert. So wurde ihm vor wenigen Tagen der Vorwurf gemacht, warum Quirin Moll immer noch nicht den vorgelegten Vertrag verlängert habe. Das läge wohl daran, dass GG wieder einmal spare. Was soll der Sportgeschäftsführer ansonsten tun? Die Gesellschafter haben einen mittelprächtigen Spieleretat von rd. vier Millionen € zur Verfügung gestellt. Alle Verträge hat GG mit dem Aufsichtsrat, an der Spitze mit Saki, abzustimmen. Eine vom Sportgeschäftsführer veranlasste Budgetüberschreitung wäre eine Veruntreuung und würde seinen Rauswurf bedeuten. Also handelt er pflichtbewusst, vor allem da eine Budgetüberschreitung wegen der Fortführungsprognose auch vom DFB sanktioniert werden dürfte. Und mit Tallig, Neudecker, Biankadi, Staude, Salger, hat er Spieler verpflichtig, deren Leistungen weit besser sind als die Kicker-Beurteilungen von Berzel und Rieder. Auch da alles richtig gemacht.

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