Jesper Verlaat: Mit Löwenmähne zum Löwengesicht

Jesper Verlaat ist schon zum Vorzeige-Sechzger und Publikumsliebling beim TSV 1860 geworden.
von  R. Stark, M. Eicher
Fühlt sich in München nicht nur geschätzt, sondern auch schon wohl und heimisch: Löwen-Neuzugang Jesper Verlaat (r.).
Fühlt sich in München nicht nur geschätzt, sondern auch schon wohl und heimisch: Löwen-Neuzugang Jesper Verlaat (r.). © sampics / Stefan Matzke

Das neue Gesicht der Löwen war für Dieter Reiter kein unbekanntes. Von Jesper Verlaat hatte der OB offenkundig schon etwas mitbekommen. Beim offiziellen Wiesn-Schaulaufen der Sechzger im Hacker-Festzelt wurde gleich gemeinsam posiert. Reiter und der "Blondschopf", wie er Verlaat bezeichnete, ein Motiv, das es zum ersten, aber vielleicht nicht zum letzten Mal gab.

Spätestens im kommenden Frühjahr – sollten sich die 1860-Träume von der Zweitliga-Rückkehr verwirklichen – wäre bei möglichen Feierlichkeiten mit einer Wiederholung zu rechnen.

"Mein Tischnachbar hat mir gesagt, das ist der OB. Da hab ich ihn direkt erkannt von dem Eröffnungsvideo: O'zapft is'!", erzählte Verlaat später: "Ich hab gesagt, das haben Sie super gemacht und dann kam direkt: Ihr macht das da hinten auch ganz gut."

Hinten in der Löwen-Abwehr, meinte Reiter und zeigte, dass er als "Roter" auch den "Blauen" seine Aufmerksamkeit schenkt. "Hauptsache, ihr spielt eine gute Saison", habe er Verlaat mitgegeben, berichtete der Niederländer noch über den Smalltalk.

Verlaat und Sechzig = Match

Verlaat und Sechzig, das ist ein Match, wie man heute so sagt. Das passt zusammen. Der 26-Jährige hat sich schnell integriert und zum Boss in der Viererkette aufgeschwungen. Seine Leistungen sind bislang überwiegend ohne Fehl und Tadel, dazu kamen schon wesentliche Tore wie das 1:1 bei Viktoria Köln oder das 1:0 gegen den VfB Oldenburg. Es waren Treffer, die vier wichtige Punkte brachten. Der Sohn des Ex-Profis Frank Verlaat hat früh maßgeblichen Einfluss genommen auf die 1860-Geschicke.

Und dazu wurde der Hüne mit der Löwenmähne gleich zum neuen Löwengesicht. Das liegt nicht nur an seiner auffälligen Statur und dem wallenden Haaren, sondern auch an seinem aufgeschlossenen, positiven Auftreten. Allein schon daran zu erkennen, wie viele Bilder die Datenbanken der Fotoagenturen auswerfen, auf denen Verlaat sympathisch lachend zu sehen ist. Nun ja, schwer fällt das im Moment des aktuellen sportlichen Erfolgs auch nicht.

Verlaat, der Teamplayer

Verlaat geht es dabei aber weniger darum, sich als Selbstdarsteller einen Namen zu machen, sondern sich als Teil eines stimmigen Ganzen zu zeigen. "Es ist alles eine Mannschaftsleistung. Mir ist es wichtig, dass wir unsere Punkte holen", sagte der Neuzugang von Waldhof Mannheim, der aber sehr wohl registriert hat, dass sich so einiges an Interesse bei ihm zentriert. "Ich find's schön, mir fällt's auch auf", entgegnete Verlaat auf eine Frage danach und stellte das Angenehme heraus: "Das ist im Grunde auch Wertschätzung und gibt Vertrauen, weiter gute Leistungen zu bringen. Das tut gut."

Letztlich ist es genau das, was er will. Weiterkommen, weiter vorangehen, weiter punkten, um Sechzig mindestens auf der aktuellen Tabellenposition zwei zu halten. Als gewinnbringend sieht er dabei auch die Kombination mit Youngster Leandro Morgalla an. Beide haben sich gesucht und gefunden, möchte man meinen. "Der Leo ist ein geiler Typ. Ich hab mit 17, 18 nicht so abgewichst gespielt in den Zweikämpfen. Das macht es mir auch leichter", sagte Verlaat. Ein Prosit darauf, dass es so bleibt!

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