Jesper Verlaat als Sinnbild: Hier will Maurizio Jacobacci beim TSV 1860 ansetzen
München - Wo führt der Weg für den TSV 1860 in dieser Saison noch hin? Aus den vergangenen elf Spielen seit Ende Oktober holten die Löwen lediglich sechs mickrige Zähler – skurrilerweise ist mit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz dennoch nichts verloren. Um aber ernsthaft wieder nach oben schielen zu können, muss die Mannschaft schleunigst wieder in die Spur finden.
Das weiß auch Maurizio Jacobacci, seit Sonntag der neue Trainer beim Giesinger Kultklub. Er hat ein mentales Problem als Grund für den nicht enden wollenden Negativlauf ausgemacht und will bei der Arbeit mit seiner Mannschaft genau dort ansetzen. "Diese Blockade ist zu lösen, damit die Spieler wieder ihre Leistung abrufen können", sagte der Italiener bei seiner Vorstellung am Montag. Entscheidend sei nun, "die mentale Müdigkeit aus den Köpfen zu bekommen und Freude reinzubringen", erklärte er weiter.
Auch Abwehrchef Jesper Verlaat wirkt total verunsichert
Sinnbildlich führte Jacobacci Abwehrchef Jesper Verlaat an. Der Innenverteidiger zählte zu Beginn der Saison zu den besten Defensivspielern der 3. Liga, wirkte zuletzt aber enorm verunsichert. In den vergangenen Partien leistete er sich immer wieder böse Patzer, so auch in der Anfangsphase beim Spiel gegen den Halleschen FC (0:0). Erst nach rund 20 Minuten hatte sich der 26-Jährige wieder gefangen.
"Wir und ich persönlich sind nicht gut ins Spiel gekommen", gestand Verlaat nach dem Spiel bei Magenta Sport: "Wir haben uns dann gegenseitig wachgerüttelt. Ich wurde auch ein paar Mal angeschrien und das ist auch gut so. Die Jungs haben mich dann ins Spiel reingeholt."
TSV 1860 spielt erstmals seit Oktober wieder zu Null
Zustimmung gab es von Sportchef Günther Gorenzel, der die sich wiederholenden Fehler in seiner Rolle als Interimscoach zuletzt immer wieder angesprochen hatte. "Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden und uns wieder durch den einen oder anderen Fehler selbst verunsichert", sagte der Österreicher am Freitag, ohne Verlaat namentlich zu erwähnen: "An dem Fehler gleich zu Beginn des Spiels hat man die Verunsicherung der Mannschaft gesehen. Wir haben dann 15, 20 Minuten gebraucht, um in den Rhythmus und zu unserem Spiel zu finden."
Immerhin: Gegen Halle stand erstmals seit Mitte Oktober (!) hinten wieder die Null. Ein kleines, aber wichtiges Erfolgserlebnis, wie Jacobacci feststellte. "Das ist die Basis für den Erfolg. 1860 hat schon letzte Saison viele Gegentore bekommen. Auch jetzt sind es wieder 33 Gegentore – deutlich zu viele. Wenn man hinten stabil steht, kann man mutiger und selbstbewusster auftreten", meinte der 60-Jährige. Schaden würde den Löwen das momentan sicher nicht...
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