Ismaiks arabischer Wiesn-Quickie
Investor Hasan Ismaik besucht seine Löwen für eine Stunde auf die Wiesn. Die Lederhose zwickt nicht, das Bier rührt er aber nicht an
München - Alkoholfrei sei die Maß. Don’t worry! Doch so ganz traut Hasan Ismaik der Bedienung im Hacker-Festzelt nicht. Die Lippen des Jordaniers sind also noch nicht mal benetzt vom Gerstensaft, als er den Krug wieder zurück auf den Tisch stellt. Dann aber wenigstens anstoßen? Sicher. „No problem“. Der Löwen-Investor ist praktizierender Muslim, kein Spielverderber. Im Gegenteil! Und so hebt er den Krug immer wieder in die Höhe, stößt mit Präsident Dieter Schneider, der sich einen Abend Urlaub vom Krankenhaus genehmigt hat, und mit Coach Reiner Maurer an.
Den Wiesn-Besuch mit seinen Löwen hat sich der Investor nicht entgehen lassen wollen. „Um nichts in der Welt. Ich habe versprochen, dass ich komme. Hier bin ich also“, sagt er, der seinen Besuch zum Spiel gegen den FSV Frankfurt (4:0) am Sonntag noch krankheitsbedingt abgesagt hatte. Aber zur Wiesn wollte er kommen. „Allein nur, um einmal diese schöne Tracht anziehen zu können“, sagt er lachend.
Tatsächlich hat er sich gleich nach der Landung die vom 1860-Ausstatter Meindl maßgeschneiderte Tracht angezogen. „Eine Minute“ habe er gebraucht, sie anzuziehen, „no problem“. Na ja, ein wenig Überzeugungsarbeit sei schon nötig gewesen, verrät Hamada Iraki, der Ismaik und dessen Freund Mohamed Badawy Al-Husseiny, den Boss des abudhabischen Staatsfonds Aabar und Mitgesellschafters des 1860-Vermarkters H.I. Squared vom Flughafen abgeholt hat.
Wie auch immer: Ismaik hat es doch noch zu seiner Wiesn-Premiere geschafft. Wenn auch nur zu einem arabischen Wiesn-Quickie. Gerade mal eine Stunde kann er bleiben. Abends um neun Uhr muss er schon weiter nach Zürich. Geschäfte. Doch eine Stunde reicht, um den Spielern die Hand zu schütteln, eine sportliche Einschätzung zu geben („Derzeit schaut es so aus, als ob wir ganz klar um den Aufstieg mitspielen könnten. Aber warten wir mal ab“) und erste Eindrücke zu sammeln. „Amazing“, unglaublich, sei es, „viel mehr Menschen als ich gedacht hatte. Ich komme wieder.“