Ismaik in München: „Bayern sollte Vorbild sein“
Bei seinem Antrittsbesuch als Miteigentümer der Löwen spricht Hasan Ismaik über München, sein zukünftiges Investment, Trainer Reiner Maurer und warum er noch keinen Löwen-Spieler kennt.
München - Und dann war er tatsächlich da: der Bart sorgfältig gestutzt, die Krawatte im reinsten Löwenblau – der neue „Partner“, wie ihn 1860-Präsident Dieter Schneider bezeichnete, der Erlöser der Löwen. Um 15.06 Uhr trat Hasan Ismaik zum Antrittsbesuch als neuer Miteigentümer der Löwen in die Eventbox 3 der Allianz Arena. 18 Millionen Euro hat Ismaik bereits investiert, dafür hat er 49 Prozent der Stimmrechtsanteile und weitere elf Prozent der stimmlosen KgaA-Anteile erhalten. Die Löwen sind damit zum ersten Mal seit Menschengedenken schuldenfrei, nun soll mit Ismaik eine neue erfolgreiche blaue Ära beginnen.
Mit leiser Stimme und auf Arabisch – „vielleicht spreche ich in einem Jahr Deutsch“ –, sprach Ismaik über:
Dieter Schneider: „Ich habe im Laufe der Verhandlungen gemerkt, dass Präsident Schneider ein großer 1860-Fan ist, sein Herz schlägt für 1860. Ich möchte ihm danken, dass die Verhandlungen so gut verlaufen sind.“
seine Liebe zur Stadt München: „Ich bin vom ersten Tag an sehr positiv aufgenommen worden. Das hat mir sehr gefallen. Ich möchte in Zukunft auch einen Wohnsitz in München haben und suche bereits nach einem Haus oder einem Penthouse. Auch Deutsch möchte ich lernen. Ich hoffe, dafür reicht meine Konzentration. Ich werde versuchen, so oft es geht, nach München zu kommen, um mir die Spiele der Löwen anzusehen.“
den Grund seines Einstiegs bei 1860: „Die Löwen sind ein Traditionsverein mit einer tollen Geschichte. Ich möchte, dass wir hier gemeinsam Erfolg haben. In drei Jahren wollen wir in der Bundesliga sein und dann dort eine gute Rolle spielen.“
sein Einmischen in sportliche Belange: „Ich möchte, dass Trainer Reiner Maurer und die sportliche Leitung weiterarbeiten. Ich möchte mich in sportliche Belange nicht einmischen. Ich kann mir leider nur schlecht Namen merken, deswegen kann ich Ihnen zur Zeit auch nicht viele Löwen-Spieler aufzählen.“
den FC Bayern und seine Ziele: „Bayern ist ein großartiger Verein, Bayern sollte Vorbild sein für uns, keine Konkurrenz. Wenn Sie mich nach meinen Träumen fragen, dann wäre 1860 in zehn Jahren dort, wo Barcelona jetzt steht. Aber das sind nur Träume.“
die Zukunft von Geschäftsführer Robert Schäfer bei 1860: „Ich hoffe, dass Robert Schäfer uns in seiner derzeitigen Position erhalten bleibt und hoffe auch, dass Dieter Schneider unser Präsident bleibt.“
ob 1860 jetzt zum Spielball von Finanzspekulanten wird: „Jeder weiß, dass man mit Fußball kein Geld verdienen kann. Ich kann die Fans beruhigen, ich möchte den Verein nicht wieder verkaufen. Meine Investition hat kein Ende der Laufzeit vorgesehen. Sollte der Klub irgendwann Gewinne einfahren, möchte ich das Geld wieder in die Mannschaft und vielleicht auch in die Infrastruktur investieren.“